Carolinea 74
T reibr & D oczkal : Schwebfliegen in den Hochvogesen, Frankreich 37 Caricion fuscae und der Schnabelseggenrieden (Caricetum rostratae) bzw. in Schwingrasen mit Menyanthes trifoliata wurden zahlreiche über- wiegend kleine Arten gefunden. Charakteri- stische Arten nasser, offener Lebensräume sind im Gebiet Anasimyia lineata, Anasimyia lunulata, Cheilosia faucis, Cheilosia fraterna, Cheilosia gri sella, Cheilosia pagana, Cheilosia pubera, Chry sogaster solstitialis, Chrysogaster virescens, Eri stalis jugorum, Melanogaster hirtella, Neoascia meticulosa, Neoascia tenur, Orthoneuvra nobilis, Platycheirus ambiguus, Platycheirus clypeatus, Platycheirus occultus, Platycheirus podagra tus und Sericomyia lappona . Ausschließlich am Rand des Étang Noir wurden Anasimyia lineata, Anasimyia lunulata und Platycheirus podagratus gefunden . Arten der subalpinen Hochstaudenfluren 8 % der Arten sind an diesen Lebensraum ge- bunden oder kommen vor allem hier vor. Die sub- alpinen Hochstaudenfluren mit Alpenlattich ( Ci cerbita alpina ), Alpendost ( Adenostyles alliariae ), Mädesüß ( Filipendula ulmaria ), Wald-Engelwurz ( Angelica sylvestris ) und Berg-Distel ( Carduus personata ) sind für zahlreiche teils seltene Arten von großer Bedeutung. Entlang der Bachläufe und Schmelzwasser-Rinnen blühen im Frühling auf großen Flächen Sumpfdotterblume ( Caltha palustris ) und Weiße Pestwurz ( Petasites alba ). Hier wurden Arctophila bombiformis , Cheilosia impudens , Cheilosia insignis , Cheilosia nivalis , Cheilosia rhynchops , Cheilosia aff. melanura , Cheilosia urbana , Cheilosia uviformis , Eristalis jugorum , Eristalis rupium und Megasyrphus erra ticus gefunden. Die Larven einiger Arten leben in den Hochstauden wie Adenostyles alliariae und Filipendula ulmaria , das Blütenangebot ist reich- haltig und für viele Arten attraktiv. Offenland mit Grünland-Vegetation Rund 37,4 % aller Arten nutzen das Offenland als Entwicklungs- und Nahrungshabitat. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den frischeren Wiesenflächen und trockeneren Borstgrasrasen und trockenen Weideflächen. Bergwiesen und Grünland Auf den Grünland-Flächen des Gebietes, die beweidet oder natürlich waldfrei sind, wurden als charakteristische Arten Cheilosia albitarsis , Cheilosia subpictipennis , Cheilosia vernalis , Cheilosia vicina , Chrysotoxum bicinctum und auf Rinderweiden Rhingia campestris gefunden. Die Laven von Cheilosia vernalis leben auf den Bergwiesen an Frauenmantel ( Alchemilla sp.); häufigste Frauenmantel-Arten sind im Gebiet Al chemilla glabra und Alchemilla monticola . Borstgrasrasen und trockene Weideflächen Die beweideten Borstgrasrasen werden von Sphaerophoria interrupta, Sphaerophora in fuscata, Sphaerophoria bankowskae und Tri chopsomyia flavitarsis besiedelt . Die Arten der Gattung Sphaerophoria nutzen dabei gerne die Blüten von Blutwurz ( Potentilla erecta ). Die Wildnarzisse ( Narcissus pseudonarcissus ) ist im Gebiet sehr häufig und kann den phytopha- Tabelle 3. Ökologische Zuordnung der Schwebfliegen- arten (n ges. = 187); Ökologischer Typus Anteil in % Arten- anzahl H = Arten der Feuchtgebiete 11,8 22 Meg = Arten der Hochstaudenfluren 8,0 15 F = Waldarten und an Totholz gebundene Arten 42,8 80 P = Arten der Wiesen und des Grünlandes 37,4 70 M = davon hochmontan verbreitete Arten 11,2 21 Abbildung 2. Ökologische Zuordnung der Arten (N = 187)
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