Carolinea 74
T reibr & D oczkal : Schwebfliegen in den Hochvogesen, Frankreich 49 den: Eristalis errupta , Eristalis lineata , Eristalis pertinax , Eristalis similis , Eristalis tenax. Darü- ber hinaus beobachteten wir in geringerer Indi- viduenzahl flugstarke, ebenfalls als migrierende Schwebfliegen bekannte Arten wie Scaeva dig nota und Scaeva pyrastri . 9 Arten mit noch zu klärendem Status Im Gebiet wurden Tiere gefunden, die keiner beschriebenen Art zugeordnet werden können. Der Status von insgesamt zehn Arten ist aktuell ungeklärt. D ieter D oczkal und K laus R ennwald haben diese Tiere als Spezialisten überprüft, in zahlreichen Fällen sind weitere wissenschaft- liche Untersuchungen erforderlich: • Brachyopa pilosa C ollin , 1939: Das Tier weist Merkmale der taxonomisch unklaren Brachyo pa plena C ollin , 1939 auf. Ein Tier wurde im Zeitraum 20.5.2011 in einer Malaise-Falle im Bereich Falimont gefangen. • Cheilosia aff. melanura : Es wurden 8Weibchen im Zeitraum vom 21.4.2011 – 27.5.2011 in Malaise-Fallen im Couloir du Falimont, Couloir du Dagobert und Tourbière du Dagobert und 1 Männchen am 9.4.2011, 3 Männchen und 2 Weibchen am 10.5.2012 und 3 Weibchen am 25.5.2012 bei Fängen mit dem Netz im Gebiet festgestellt. Die Art lebt in Lawinenbahnen und auf subalpinen Wiesen. C. C laussen wurden die Tiere ebenfalls vorgelegt. Nach der bishe- rigen Prüfung handelt es sich um eine bislang unbeschriebene Art. Alle Arten dieser Gruppe leben vermutlich in Disteln (Asteraceae). Es könnte sein, dass die bislang unbeschriebene Art im Gebiet an Carduus personata in den La- vinenbahnen lebt. Eine Suche nach Eiern oder Larven vor Ort kann diese Frage klären. Nach den vergleichenden Untersuchungen von D. D oczkal (unpubl. Beob.) ist die Art bislang nur aus dem Frankenthal bekannt. • Dasysyrphus aff. venustus : Es gibt im Gebiet nach den vorliegenden Tieren zwei unbe- schriebene Arten, deren wissenschaftliche Beschreibung von D oczkal & S tahls vorberei- tet wird, aber noch nicht publiziert ist. Eine der unbeschriebenen Arten ist häufiger, während von der zweiten nur ein Tier gefunden wurde. • Melanostoma mellinum Spec. A, Spec. B, Spec. C: Melanostoma mellinum ist eine Sam- melart, hinter der nach den Untersuchungen von D. D oczkal im Gebiet drei Arten stecken, die morphologisch unterschieden werden kön- nen. Eine wissenschaftliche Beschreibung und Publikation dieser Arten ist noch nicht erfolgt. • Parasyrphus aff. lineola : Ein Tier einer der Art Parasyrphus lineola ( Z etterstedt , 1843) nahe stehenden Art wurde am 4.6.2011 in einer Malaise-Falle am Falimont gefangen. Eine wis- senschaftliche Beschreibung und Publikation dieser neuen Art durch D. D oczkal ist noch nicht erfolgt. • Microdon mutabilis ( L innaeus , 1758) / Microdon myrmicae S chönrogge et al., 2002: Die beiden Arten sind aktuell nur anhand ihres Pupariums klar zu unterscheiden. Insgesamt zehn Tiere wurden gefunden (25.5.2011 – 21.6.2011). Neun Tiere hielten sich auf thermisch begüns tigten, trockenen Weideflächen unterhalb der Ferme du Frankenthal auf, ein Tier wurde in ei- ner Malaise-Falle auf der subalpinen Wiese im oberen Teil des Falimont gefunden.Während M. myrmicae vermutlich vor allem in Mooren vor- kommt, ist M. mutabilis vor allem auf trockenen Magerrasen zu finden. Im Gebiet könnte es sich deshalb um M. mutabilis handeln. 10 Vergleich der eingesetzten Methoden Insgesamt wurden 8.351 Tiere determiniert und bei der Untersuchung berücksichtigt. Davon wur- den 7.900 Tiere in den Malaise-Fallen gefangen, die in den beiden Untersuchungsjahren an ins- gesamt acht Stellen aufgestellt und regelmäßig betreut worden waren. Bei den selektiven Hand- fängen wurden 451 Tiere von R. T reiber bei ins- gesamt 23 Exkursionen in das Gebiet gefangen und determiniert. Ein Vergleich der beiden ein- gesetzten Methoden kann interessante Hinwei- se für künftige Schwebfliegenuntersuchungen geben. Der Vergleich der Methoden (Tab. 4 und 5) zeigt, dass der überwiegende Teil von 94 % der Indi- viduen über die Malaise-Fallen gefangen wurde und 88 % der im Gebiet nachgewiesenen Arten umfasst. Die selektiven Fänge mit dem Netz um- fassen hingegen nur 6 % der Individuen, aber 63 % der im Gebiet nachgewiesenen Arten. Nur mit den Malaise-Fallen wurden 67 Arten (36 %) gefangen und so im Gebiet nachge- wiesen. Über die Fänge mit dem Netz wurden 20 Arten (11 %) zusätzlich zu den Fängen der Malaise-Fallen nachgewiesen. Folgende Punkte können bei einemVergleich der Methoden herangezogen werden:
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