Carolinea 75
8 Carolinea 75 (2017) 1 bis 2 cm breite Streifen vom Objekt SMNK_ Pet.6413A abgesägt und teils weiter zerteilt. Die se Trennschliffe sind mit SMNK_Pet.6413D, E und F gekennzeichnet (Abb. 2). Objekt SMNK_Pet.6815 besitzt die Maße 4,0 cm x 4,5 cm. Es stellt vermutlich ein Teilstück von SMNK_Pet.6413B dar und ist aufgrund der voll- ständigen Tränkung in Epoxidharz für Analysen nicht verwendbar. Das fünfte Objekt (SMNK_Pet.6414) mit den Ma- ßen 11,0 cm x 7,0 cm x 3,0 cm liegt als Hand- stück mit vermeintlicher Schichtung vor (ca. 3-mm-Bereich, Abb. 3). Besonders auffällig ist das starke Bröckeln und Bröseln des Objektes bei Berührung. Es wirkt insgesamt sehr instabil. Eine Analyse konnte durch die stetige Gefahr der Zerstörung des Objekts in keiner Form durchge- führt werden. Als besondere Eigenschaft ist die zweidimensio- nale Flexibilität aller Objekte zu nennen, die die Bezeichnung als Itacolumite rechtfertigt (Abb. 1). Bei Objekt SMNK_Pet.6414 (Abb. 3) könnte die im Vergleich recht geringe Flexibilität auch mit der geringen Verfestigung des Gesteins zu erklä- ren sein. Die Bezeichnung Itacolumit kann hier nur mit Fragezeichen verwendet werden. Die Farbe ist bei allen Objekten einheitlich grau. Bei den plattigen Objekten, insbesondere bei Objekt SMNK_Pet.6413C (Abb. 2), treten äußerliche schwarz-bräunliche Verfärbungen durch Man- gan- und/oder Eisenoxidverbindungen auf. Als Kornbestand in den Objekten SMNK_ Pet.6413A (+ D, E, F) ist unter dem Binokular fast ausschließlich Quarz mit geringen Anteilen vereinzelter Aggregate als Zwickelfüllung zu er- kennen (< 5 %). Die Quarzkörner sind zwischen 0,05 mm und 0,9 mm groß (meist ca. 0,3 mm), eckig, aber auch partiell gerundet und weisen im Auflicht einen unregelmäßigen, „angefressen“ wirkenden Rand auf (Abb. 4). Besonders auffällig sind konisch zulaufende Spitzen („Nasen“/Za- cken) an dem überwiegenden Teil der Quarzkör- ner, die in den REM-Aufnahmen sichtbar werden. Einige Quarzkörner weisen auch einen konkav- konvexen (gelenkartigen) Kornverbund auf (Abb. 5 + 6, Abb. 8 + 9). Sehr seltene, aus dem Quarzverbund herausste- chende Minerale setzen sich aus den Elementen Sauerstoff (68 %), Silizium (16 %) und Aluminium (16 %) zusammen (halbquantitative Elementa- nalyse durch „Energy Dispersive X-Ray Spectro- scopy“ [EDX], Abb. 7). Bei 1300-facher Vergrö- ßerung sind Schichtpakete deutlich erkennbar (Phyllosilikat). Ein triklines Kristallsystem deutet sich an. Intergranularräume (Porenraum) sind im Allgemeinen 3-9 μm breit. Diskussion Zum Fundort Die Aufnahmen des Objekts SMNK_Pet.6413F mit dem Rasterelektronenmikroskop zeigen im Vergleich mit Aufnahmen von K erbey 2011 eine Abbildung 3. Fraglicher Itacolumit mit sehr starkem Zer- fall aus der petrographischen Sammlung des SMNK, SMNK_Pet.6414. – Foto: D. F alk . Abbildung 4. Mikroskopische Aufnahme des Anschliffs von SMNK_Pet.6413D (Trennschliff von SMNK_ Pet.6413A). Die unregelmäßigen Korngrenzen sind gut erkennbar, HDR-Aufnahme, 100-fache Vergrößerung. – Foto: D. F alk .
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