Carolinea 75

H errmann & T rusch : Das Purpurweiden-Jungfernkind am südbadischen Oberrhein 117 Etwa zwischen dem 10. und 25. März stellt sich dann in Abhängigkeit von der jeweiligen Früh- jahrserwärmung das Aktivitätsmaximum der Imagines ein, und zum Flugzeitende konnten noch einzelne Falter am 7. und 9. April nachge- wiesen werden, beispielsweise im Frühjahr 2015. Die bisher aus Deutschland bekannte Gesamt- Flugzeit von B. touranginii über alle Beobach- tungsjahre verlängert sich auf Grund unserer neuen Beobachtungen auf fast 1,5 Monate (42 Tage). Damit ist die Zeitspanne, in der Imagines dieser univoltinen Art gefunden werden können, deutlich länger als ursprünglich angenommen. Allerdings ist sie in einem einzelnen Beobach- tungsjahr wesentlich kürzer, nämlich 24 Tage im Jahr 2015 (17. März bis 9. April), 17 Tage im Jahr 2016 (10. bis 26. März) und 22 Tage im Jahr 2017 (27. Februar bis 20. März). Extremwerte: Die frühesten Falter wurden am 27. Februar (2017, Steinenstadt, R. H errmann ) beobachtet, das ist 18 Tage früher als T rusch et al. (2016: 72) mitteilen konnten; der späteste Falter wurde am 9. April (2015, Steinenstadt, R. H errmann ) registriert, was 10 Tage später als l.c. mitgeteilt ist. Es kann von einer relativen Langlebigkeit der Imagines von B. touranginii (wie auch der von B. notha ) ausgegangen wer- den: Im Kühlschrank bei + 5 °C ließ sich bei je- weils einem männlichen Falter beider Arten eine Lebensdauer von etwa vier Wochen feststellen. Längere ungünstige Witterungsperioden zur Flugzeit dürften somit von beiden Arten auch als Imago überdauert werden können. Im Phänologie-Diagramm („Phänogramm“, Abb. 7) sind alle 278 bisher in Deutschland beobach- teten Falter von B. touranginii aus den Jahren 2005-2017 in der Farbe Rot aufgetragen. Zu- sätzlich sind alle syntop beobachteten Imagines von A. parthenias in Grün und die von B. notha in Blau dargestellt. Die geringere Häufigkeit die- ser beiden Arten im Phänogramm beruht darauf, dass sie hier nicht schwerpunkthaft erfasst wur- den, sondern es sich um „Begleitbeobachtun- gen“ bei der Kartierung von B. touranginii han- Abbildung 7. Phänologie-Diagramm („Phänogramm“) von B. touranginii (n = 278) am südbadischen Oberrhein auf der Grundlage aller beobachteten Falter. Die geringere Häufigkeit der beiden Arten A. parthenias (n = 55) und B. notha (n = 146) im Phänogramm beruht darauf, dass nur syntop mit B. touranginii beobachtete Falter mit erfasst wurden, insbesondere zum Beginn der Flugzeit (vgl. Text).

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