Carolinea 75
10 Carolinea 75 (2017) weiterer Minerale machen eine Unterscheidung schwierig. Die gleiche Problematik wurde bereits von K erbey 2011 für eine brasilianische Probe angemerkt. Ihre Abhandlung bezeichnet den Ita- columit aus North Carolina als feinkörniger als sein brasilianisches Pendant, was auf den von ihr publizierten REM-Aufnahmen deutlich erkennbar ist (vgl. dazu K erbey 2011) . Im hiesigen Unter- suchungsobjekt sind die Korngrößen vergleich- bar mit denen der brasilianischen Probe, lokal aber auch deutlich größer (bis zu 0,9 mm). Wei- terhin treffen die Beschreibungen von S uzuki & S himizu (1993) zu dem glimmerführend-schiefe- rigem Quarzit Brasiliens („Micaceous Schistose Quartzite“) weitestgehend zu. Ungeachtet natür- licher Schwankungen ist demnach am ehesten von einer brasilianischen Herkunft auszugehen. Die Itacolomi Bergregion südlich von Ouro Pre- to wird aufgrund von aktuellen stratigraphischen Kartierungsarbeiten durch B ekker et al. 2003 als Fundregion angenommen. Zur Flexiblität S uzuki & S himizu (2003) stellten in einem Ge- steinsvergleich folgende Eigenschaften an bra- silianischen Proben eines zusammenhängenden geologischen Profiles fest: 1. Abfall des Quarz- und Glimmergehaltes und zunehmende Flexibilität des Gesteins, 2. Abnahme der Quarzkorngröße und zuneh- mende Flexibilität des Gesteins, 3. deutliche Zunahme der Porosität und zuneh- mende Flexibilität des Gesteins, 4. eine ungleichmäßigere/stärkere Zackung der Kornränder und zunehmende Flexibilität, so- wie 5. größere Intergranularräume und zunehmende Flexibilität. K laproth (1801) beschrieb insbesondere die Umrisse der gleichkörnigen Quarzkörner und er- klärte eine stabilisierende Wirkung der eingere- gelten, länglichen Lamellen (= Glimmer). Neuere Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Glim- merführung weltweit nicht bei allen flexiblen Ita- columiten gegeben ist. Auch die Minerale Sillima- nit und Kyanit, welche zusammen mit Glimmern Abbildung 8. Schematische Darstellung der Mikrostruktur bei Normallage und Biegezustand (in Anlehnung an S uzuki et al. 1993 ). – Grafik: D. F alk . Abbildung 9. REM-Aufnahme von SMNK_Pet.6413F mit Verzahnungs- und Gelenkstruktur. Verzahnung (spitze Kanten, weiße Pfeile) und Ineinandergrei- fen (konkav-konvexe Gelenkstruktur, rote Pfeile) der Quarzkörner im Detail; vgl. Abb. 8. – Foto: K. T reptow .
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