Carolinea 75

L eist et al. : Spinnenfauna am Michaelsberg, einer nordbadischen Wärmeinsel 137 ben einem großen Teil Wärme und Trockenheit liebender Arten, die auch den Hauptanteil an den Individuen ausmachen, einen bemerkenswerten Anteil an waldbewohnenden und feuchtelieben- den Arten. Dies erklärt sich durch die geringe Ausdehnung der Fläche des Halbtrockenra- sens, der von einem Eichen-Buchenwald und einem Kiefernriegel flankiert wird. Am Rande der Rheinebene gelegen und den Westwinden ex- poniert, ist die Trockenheit des Standorts nicht so ausgeprägt wie beispielsweise bei den nahe gelegenen Binnendünen bei Sandhausen – al- lerdings ist das Temperaturregime im Tag-Nacht- Rhythmus extrem. Anzumerken ist, dass das Untersuchungsgebiet sowohl von Gewässern, Auwäldern, wärmegetönten Eichen-Hainbuchen Mischwäldern und Kiefernforsten als auch von Resten offener Sanddünen und lössüberzogener Kalkböden und Hohlwegen umgeben ist. Das Artenspektrum ist ein starker Hinweis auf ein hohes Biodiversitätspotential des Michaelsbergs und hier insbesondere der Halbtrockenrasen des NSG Kaiserberg, die sich ja bereits in ihrer Pflanzenwelt durch kontinentale, subatlantische und submediterrane Elemente auszeichnen. Die 126 erfassten Spinnenarten stellen fast 13 % der in Deutschland bekannten 992 bodenständigen Arten ( B lick et al. 2016) dar. Da die arachnologi- sche Erfassung des Naturschutzgebietes Kaiser- berg gerade erst am Anfang steht, fordern diese Abbildung 20. Aktivitäts- dichten der häufigsten Familien im Verlauf der Fangperiode 1991. Abbildung 21. Aktivitäts- dichten und Artenzahl im Verlauf der Fang­ periode 1991.

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