Carolinea 75

148 Carolinea 75 (2017) so dass sich „Tristans“ Weg von einer einsamen Insel im Südatlantik in die Wilhelma Stuttgart und von dort an das Naturkundemuseum Karlsruhe anhand dieser Artikel nachzeichnen lässt. Vom Südatlantik an den Neckar Südliche See-Elefanten sind die größten und schwergewichtigsten Vertreter der Robbenarti- gen und waren wie die eng verwandten Nördli- chen See-Elefanten ( M. angustirostris ) bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wegen übermäßi- ger Bejagung im Bestand stark rückläufig ( W ace & H oldgate 1976, L aws 1994). Noch bis 1967 wurden auf der Insel Südgeorgien Südliche See-Elefanten im Schatten des kommerziellen Walfangs zwecks Ölgewinnung abgeschlachtet. Nach der Unterschutzstellung haben sich die Be- stände im Südlichen Ozean wieder erholt, und neben Südgeorgien werden wieder weitere, weit auseinanderliegende Inseln und entlegene Küs- tenstreifen für die Jungenaufzucht und für die Dauer des Haarwechsels genutzt, z.B. die Mac- quarie-Insel, Inseln des Kerguelen-Archipels, die Falklandinseln und die Halbinsel Valdés in Ar- gentinien ( S tewart 2014: 171). Wie sein Name bereits vermuten lässt, wurde „Tristan“ auf Tris- tan da Cunha gefangen, einer Insel im Südatlan- tik, die ca. 2.800 km südwestlich vor der Südspit- ze Afrikas liegt. Dass „Tristan“ von dieser Insel stammt, ist besonders bemerkenswert, denn die dortige See-Elefanten-Kolonie erlosch bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ( W ace & H oldgate 1976 ). Seitdem wird diese Insel nur noch gelegentlich von umherstreifenden See- Elefanten aufgesucht ( W ace & H oldgate 1976, H ofmeyr 2015). Als „Tristan“ am 24.5.1958 in der Wilhelma an- kam, war er zwischen drei und fünf Jahre alt. Knapp ein Jahr zuvor war hier ein etwa gleich- altriges Weibchen derselben Art von der Marion- Abbildung 2. Die Dermoplastik und das montierte Skelett von „Tristan“ waren über viele Jahre im Polarsaal des Naturkundemuseums Karlsruhe ausgestellt. – Foto: (SMNK) V. G riener .

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