Carolinea 75

158 Carolinea 75 (2017) Die beiden Teilflächen der anthropogenen Stein- halde liegen im Süden des Gebiets im Bereich der Zufahrt zum Grubengelände. Die Aufschüt- tungen bestehen nicht aus natürlichem Gestein, sondern umfassen unterschiedlich große Bruch- stücke der etwa 2 x 2 Meter großen Betonplatten, mit denen die Zufahrt befestigt war. Die Halden sind mit einer lückigen Ruderalflur bewachsen. Die Ausprägung ist artenarm, mäßig struktur- reich und wird derzeit als Reptilienlebensraum genutzt. Mit der Färber-Hundskamille ( Anthemis tinctoria ) kommt eine landesweit gefährdete Art vor. Die Halde wird in den Randbereichen vor allem von Reptilien und Amphibien besiedelt. Die Schlammvegetation befindet sich im Wech- selwasserbereich der beiden im Südwesten liegenden Tümpel und ist vegetationsarm. Es kommen mehrere Grasarten, darunter die Ge- wöhnliche Hühnerhirse ( Echinochloa crus-galli ) und mehrere Binsen ( Juncus articulatus, J. effu­ sus ) vor. Der einzige in der Grube vorkommende Schilf- röhrichtbestand befindet sich im Verlandungs- bereich des am weitesten nördlich gelegenen Tümpels. Der Bestand setzt sich – wie für den Biotoptyp charakteristisch – nahezu ausschließ- lich aus Schilf ( Phragmites australis ) zusammen, nur randlich kommen weitere Röhrichtarten wie z.B. der Ufer-Wolfstrapp ( Lycopus europaeus ) vor. Westlich des beschriebenen Schilfröhrichts schließt ein von der Gewöhnlichen Sumpfbinse ( Eleocharis palustris ) gebildetes Ried an. Stel- lenweise kommen Groß- und Kleinseggen sowie Süßgräser vor. Im gesamten Grubengelände konnten insgesamt sechs weitgehend von Kanadischer Goldrute und Riesen-Goldrute ( Solidago canadensis , S. gigantea ) gebildete Dominanzbestände abge- grenzt werden. Der Deckungsanteil der beiden Arten beträgt über 80 %. Die Vegetation ist daher artenarm. Goldrutenbestände finden sich im Ge- biet besonders ausgeprägt auf jungen Aufschüt- tungen und Böschungen. Ein im Nordwesten gelegener Bestand weist zudem einen vergleichs- weise hohen Anteil des Einjährigen Feinstrahls ( Erigeron annuus ) auf. Neben den beiden Gold- rutenarten gehört dieser zu den vorherrschenden Neophytenarten im Grubengelände. Abbildung 3. Steilwand im Naturschutzgebiet „Ziegelhäule“. – Foto: NATUR-Bildarchiv Hafner.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=