Carolinea 75

160 Carolinea 75 (2017) Sal-Weide ( Salix caprea ), Hänge-Birke ( Betula pendula ), Schlehe ( Prunus spinosa ), Gewöhn- licher Hasel ( Corylus avellana ), Vogel-Kirsche ( Prunus avium ), Zitter-Pappel ( Populus tremula ) und Weißdorn ( Crataegus spec.) zusammen. Auf einer etwa 0,3 Hektar großen, bis etwa 3 Meter hohen Aufschüttung im Südwesten des Grubengeländes stockt ein lichter, 15-20 Jahre alter und bis 8 Meter hoher Sukzessionswald aus Laubbäumen. Dieser setzt sich vor allem aus Berg-Ahorn ( Acer pseudoplatanus ), Gewöhn- licher Esche ( Fraxinus excelsior ), Hänge-Birke ( Betula pendula ), Feld-Ahorn ( Acer campestre ), Schwarz-Erle ( Alunus glutinosa ) und Sal-Weide ( Salix caprea ) zusammen. Lediglich vereinzelt kommt die Wald-Kiefer ( Pinus sylvestris ) vor. Im Norden des Erdzwischenlagers umgibt ein jun- ger, zum Teil dichter Bestand aus unterschied- lichen Weidenarten den dort gelegenen Tümpel. Auf Aufschüttungen im südlichen Randbereich des Erdzwischenlagers findet sich ein sehr jun- ger Gehölzbestand, der von Sal-Weide ( Salix caprea ) und Wald-Kiefer ( Pinus sylvestris ) domi- niert wird. 2.2 Fauna In dem relativ kleinen Naturschutzgebiet wurden insgesamt 30 Vogelarten nachgewiesen, davon 17 Brutvogelarten ( GÖG 2014). Naturschutz- fachlich bedeutsame Brutvogelarten sind Gold- ammer ( Emberiza citrinella ), Heckenbraunelle ( Prunella modularis ), Star ( Sturnus vulgaris ), Teichhuhn ( Gallinula chloropus ) und Zilpzalp ( Phylloscopus collipyta ). Naturschutzfachlich bedeutsame Nahrungsgäste sind Grünspecht ( Picus viridis ), Mittelspecht ( Dendrocopos medi­ cus ), Mäusebussard ( Buteo buteo ) und Schwarz- specht ( Dryocopos martius ). Aufgrund des er- staunlich hohen Insektenreichtums konnten im Gebiet die Mehlschwalbe ( Delichon urbicum ) und die Rauchschwalbe ( Hirundo rustica ) als Nah- rungsgäste beobachtet werden. Beide Arten sind in der Roten Liste Baden-Württembergs ( B auer et al. 2016) als „gefährdet“ eingestuft. Als Durch- zügler konnten Sperber ( Accipiter nisus ), Weiß- storch ( Ciconia ciconia ), Bluthänfling ( Carduelis cannabina ) und Schwarzmilan ( Milvus migrans ) beobachtet werden. Die große Anzahl an Brut- und Nahrungsgästen spiegelt die Vielfalt der einzelnen Lebensräume auf kleinem Raum wie- der. So ist z.B. das aufgrund seines anhaltenden Rückganges in der aktuellen Roten Liste Baden- Württembergs ( B auer et al. 2016) als „gefähr- det“ eingestufte Teichhuhn ( Gallinula chloropus ) auf die im Gebiet vorkommenden ungestörten Wasserflächen als Brut- und Nahrungshabitat angewiesen. Auch das etwas häufigere Bläss- huhn ( Fulica atra , Abb. 5) findet man hier. Alle Vogelarten sind nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonderes geschützt. Im Naturschutzgebiet sind drei Reptilienarten verbreitet ( GÖG 2014; Z immermann 2012/2013). Neben der Blindschleiche ( Anguis fragilis , Abb. 6) und der Ringelnatter ( Natrix natrix ) kommt im Gebiet auch die streng geschützte Zauneidech- se ( Lacerta agilis ) vor. Die Blindschleiche nutzt vor allem die Sukzessionswälder und die anthro- pogenen Gesteinshalden als Lebensraum. Die Ringelnatter frequentiert die Stillgewässer zum Nahrungserwerb und die Gehölzbestände als Abbildung 5. Das Blässhuhn ( Fulica atra ) findet man als Brutvogel im NSG „Ziegelhäule“. – Foto: NATUR- Bildarchiv Hafner. Abbildung 6. Zwei Blindschleichen ( Anguis fragilis ) beim Kommentkampf. – Foto: NATUR-Bildarchiv Haf- ner.

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