Carolinea 75

Nachruf 193 bensraumes der Tieres entstand, das Objekt von der Zeichnung aber nicht „erschlagen“ wur- de. So konnte 1991 eine, im Gegensatz zu der vormals nach der Tiersystematik aufgebauten Ausstellung, völlig neue Dauerausstellung dem Publikum präsentiert werden, die bis heute nichts von ihrem Charme verloren hat. Parallel entstand eine Broschüre mit den Texten speziell für Kinder für diesen Saal, die W eick illustrierte ( B ohn , B raun & W eick 1991). Im Jahr 1992 wurde die Sonderausstellung „Fle- dermäuse brauchen Freunde“ im SMNK konzi- piert und in Zusammenarbeit mit der damaligen Bezirksstelle für Naturschutz Karlsruhe erstellt und eröffnet. Auch hierfür übernahm W eick die Grafiken und Illustrationen, die im 1994 erschie- nenen Katalog zu der inzwischen zur Wander- ausstellung ausgebauten Ausstellung zu finden sind ( B raun & W eick 1994). Mit demTitel „Der Weißstorch – Vogel des Jahres 1994“, eröffnete das SMNK 1994 eine Sonder- ausstellung, in deren Thema F riedhelm W eick voll und ganz aufging. Die von ihm zu der Ausstel- lung erstellten Grafiken und Aquarelle wurden in der Broschüre „Der Weißstorch – Vogel des Jahres 1994. Das Weißstorch-Projekt in Baden- Württemberg“ übernommen. Diese Broschü- re wurde von der Bezirksstelle für Naturschutz Karlsruhe in Kooperation mit dem Naturkunde- museum Karlsruhe herausgegeben ( M ahler & W eick 1994). Eine beeindruckende Kreidezeichnung des Ki- limandscharos als großformatiges Hintergrund- bild einer naturgetreu nachempfundenen Savan- nenlandschaft sowie weitere Hintergrundbilder bei Vitrinen von F riedhelm W eick begeistern die Besucher des Naturkundemuseums Karlsruhe seit 1997 in dem damals neu gestalteten Dauer­ ausstellungssaal „Afrika – Lebensräume eines Kontinents“. Auch hier gelang es W eick , seine Fähigkeit unter Beweis zu stellen, Stimmungen und Situationen so festzuhalten, dass der Be- trachter die „Botschaft“ wohl wahrnimmt, aber nicht „bedrängt“ wird. Neben all den Illustrationen und Großbildern bewies W eick sein Können aber auch in der de- tailgenauen Wiedergabe bei den wissenschaft- lichen Zeichnungen von Schädeln von einhei- mischen Säugetieren, die er in den 90er Jahren für die beiden Bände des Grundlagenwerks „Die Säugetiere Baden-Württembergs“ ( B raun & D ieterlen 2003, 2005) anfertigte. F riedhelm W eick ging 1997 in Ruhestand, blieb dem Haus aber weiterhin verbunden. Auch das Naturkundemuseum blieb W eick verbunden und präsentierte zwei weitere Sonderausstellungen mit den Titeln: „Friedhelm Weick – 50 Jahre Maler der Natur“ (9.11.2005-29.1.2006) sowie „Vögel und Säugetiere. Aquarelle von Friedhelm Weick“ (3.4.2014-29.6.2014). Obwohl F riedhelm W eick in den letzten Jahren unter zunehmenden gesundheitlichen Sorgen und Problemen litt, ließ er sich den Lebensmut und die Lebensfreude nicht nehmen und klag- te nie über seine Beschwerden. Mit seiner Frau C hris tel stand er dies gemeinsam durch. Umso überraschender kam für alle sein plötzlicher Tod am 30.3.2017. Mit seinem Können, seiner Zuver- lässigkeit und seinem stets großen Engagement sowie der immer ruhigen und freundlichen Art ist mit F riedhelm W eick ein sehr geschätzter Kollege von uns gegangen. Abbildung 4. F riedhelm W eick und M onika B raun be- sprechen gemeinsam die Hintergrundbilder bei der Neugestaltung des Saals „Einheimische Tiere und Pflanzen“ (1991).

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