Carolinea 75

204 Carolinea 75 (2017) verhältnissen der jeweiligen Ausstellungsräume anzupassen. Da die Säle Höwenegg/Öhningen und Erdge- schichte als Durchgang zum Obergeschoss höchstens kurzfristig geschlossen werden konnten, arbeitete W eissbrodt meist vor und im Kontakt mit Museumsbesuchern. Auch be- suchten ihn häufig Kunstkollegen und Freunde, mit denen er über technische und malerische Probleme diskutierte. Die Ausstellungsplanung für die Fundstelle Öhningen verband W eissbrodt mit der Ausbildung seiner Design-Schüler an der Fachhochschule: Nach dem gemeinsam erarbei- ten Ausstellungskonzept malten sie die Bildtafeln zu den Fossilien, und W eissbrodt fügte diese mit einem verbindenden Landschaftsband als Bild des einstigen Öhninger Sees zusammen. Bei der Ausgestaltung des Saales Erdgeschichte malte W eissbrodt die großen Wandtafeln zur Erdge- schichte in enger Zusammenarbeit mit Wissen- schaftlern des Museums neben seiner Lehrtä- tigkeit in Pforzheim. Über mehrere Jahre hinweg illustrierte er in Bildern die für Südwestdeutsch- land wichtigen erdgeschichtlichen Abschnitte und rückte damit die ausgestellten Fossilen in ein lebensnahes Umfeld. W erner W eissbrodt erarbeitete sich die wissen- schaftlichen Grundlagen zur Ausstellungsgra- fik mit großem Ernst, ohne bei der Gestaltung künstlerische Kreativität einzubüßen. Er verstand es immer, auf die Belange des Museums einzu- gehen und die wissenschaftliche Seite der Aus- stellungen verständlich zu machen. Mit seinen Grafiken und Bildern im Karlsruher Naturkunde- museum hat er sich große Verdienste erworben und sich ein überzeugendes Denkmal gesetzt. Autor Prof. Dr. S iegfried R ietschel , Waldrebenweg 6, D-76149 Karlsruhe; E-Mail: rietschel.siegfried@gmail.com Abbildung 6. W erner W eissbrodt und S iegfried R ietschel diskutieren über die Farbgestaltung des Wandbildes „Riff- Meer im Erdaltertum“.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=