Carolinea 75

Naturwissenschaftlicher Verein 209 15. März 2016 Europäisches Vogelschutzgebiet Lewitz – wo Biber, Eisvögel und Adler leben Filmvortrag (67min) mit R alf O ttmann (Neustadt- Glewe) Die Lewitz gehört zu den interessantesten Kul- turlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern. Hier existiert noch eine mannigfaltige Tier- und zum Teil auch Pflanzenwelt, die in anderen Teilen Deutschlands selten geworden ist. Der Naturfoto- graf, Naturführer, Autor und ehrenamtliche Natur- schutzwart R alf O ttmann präsentierte seinen neuen Naturfilm „Die Lewitz – eine Naturperle in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Jahr im Kreis- lauf der Natur“. Inhaltlich stellte er die Tier- und Pflanzenwelt der Lewitz in den verschiedenen Jahreszeiten vor. Dafür streiften der Lewitz-Ranger O ttmann (www.lewitzfotograf.de ) und der Filmem- acher D etlef H agen ein Jahr lang durch das Ge- biet. Sie boten uns Aufnahmen der heimischen Tier,- Pflanzen- und Pilzarten, die zum Staunen, Schmunzeln oder Nachdenken anregten, und bee- indruckende Luftaufnahmen des Gebietes. 5. April 2016 Körbchenmuscheln, Tigerplanarien und Wollhandkrabben – Die Tierwelt des Rheins Vortrag von K arsten G rabow (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) Die Wasserqualität des Rheins hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, so dass auch die Fauna wieder zugenommen hat, sowohl bei den Individuen- als auch bei den Artenzahlen. Doch es sind heute vor allem andere Arten, die den Strom bevölkern. Auf der Wasseroberfläche sind mittlerweile Kanada- und Nilgans ein ge- wohnter Anblick. Unter Wasser ist das Spektrum noch viel größer und reicht von koloniebildenden Polypen über Schwebegarnelen bis zu Schwarz- mundgrundeln. Diese Neubürger können enorme Dichten erreichen und Nahrungsnetze deutlich verändern. Viele dieser Arten sind in den Bestim- mungsbüchern nicht berücksichtigt und für den Laien schwer anzusprechen. Diese neuen Arten am mittleren Oberrhein, ihre Einschleppungsge- schichten, Auswirkungen und Besonderheiten wurden vorgestellt. 30. April 2016 Weißer Steinbruch Pfaffenhofen Geologische Exkursion mit Dr. M atthias G eyer (Geotourist Freiburg) Zu dieser ca. 2-stündigen Kooperationsveran- staltung kamen sieben Teilnehmer zum Wan- derparkplatz „Weißer Steinbruch“ an der L 1100 Güglingen-Eibenbach-Ochsenbach. Hier im Naturpark Stromberg-Heuchelberg wurde frü- her Stubensandstein als Baumaterial abgebaut. Dieser Sandstein aus der Keuperzeit ist in wei- ten Teilen Nordwürttembergs verbreitet und seit dem Mittelalter ein bedeutender Baustein für Kirchen, Rathäuser usw. Das leicht zu Sand zu vermahlende Gestein wurde auch bei der Mör- telherstellung sowie als Streu- und Scheuersand für Straßen oder die Holzböden der Wohnstuben (daher der Name) genutzt. Der Stubensandstein enthält lokal geringe Mengen an Gold, wobei die Ausbeute für einen wirtschaftlichen Abbau zu gering war. Ein Landschaftspanorama vom Aus- sichtspunkt unterhalb des Steinbruchs rundete die Exkursion ab. 31. Mai 2016 Schmetterlinge und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter „Brennen“ Führung von S iegfried D emuth und Dr. R obert T rusch (beide Karlsruhe) Es ist inzwischen Tradition, zusammen mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwest- deutschland (BAS) und dem Naturschutzzen- trum Karlsruhe-Rappenwört auf die „Brennen“ zu gehen, die wir in nicht allzu ferner Zukunft durch den Wasserrückhalteraum im Rahmen des IRP (integriertes Rheinprogramm, zurückge- hend auf die Deutsch-französische Vereinbarung über den Ausbau des Rheins von 1982, mit der Maßnahmen für die Hochwassersicherheit be- schlossen wurden) verlieren werden. Zu der rund dreistündigen Führung trafen wir uns mit rund 20 Teilnehmern um 16.00 Uhr am Nordende des Ententeichs. „Brennen“ sind hochliegende, tro- ckene und selten überschwemmte Kiesrücken in der Rheinniederung. Die Lebensbedingungen hier sind extrem: Im Sommer erhitzt die Sonne Abbildung 1. Balz beim Hauhechel-Bläuling Polyomma­ tus icarus ( R ottemburg , 1775). – Foto: R. T rusch .

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