Carolinea 75

Naturwissenschaftlicher Verein 211 Landschaftsformen und Biotoptypen ist. Nach seiner Sanierung wird dieses Kleinod im Rhein- park zu einem Naherholungsziel der schönsten Art, das mit reicher Flora und Fauna aufwartet. Rheinpark-Guide Z acherle , seit vielen Jahren engagiert im Naturschutz, gab Einblicke in das ganz besondere Leben in den Rheinauen. Die Rheinpark-Guides sind ausgebildete Führer, die die Region aus einem ganz persönlichen Blickwinkel vorstellen. Ihre Ausbildung wurde gemeinschaftlich vom PAMINA-Rheinpark, dem NABU und der Volkshochschule Rastatt durch- geführt. Sie bieten eine kompetente Begleitung für außergewöhnliche Wanderungen, Rad- oder Bustouren und führen Einzelreisende oder Grup- pen behutsam an die Besonderheiten der einzig- artigen Rheinauenlandschaft heran. 4. Juli 2016 Nachtfalter im Hohlohseegebiet Führung von Dr. R obert T rusch , M ichael F alken - berg und Dr. R olf M örtter (alle Naturkundemu- seum Karlsruhe) In Zusammenarbeit mit dem Infozentrum Kal- tenbronn und Entomologischer AG konnte bei idealen Witterungsbedingungen, was am Hohloh selten ist, ab 22.00 Uhr für rund fünf Stunden die Nachtfalterfauna eines intakten Hochmoores be- obachtet und vorgestellt werden. Die Anzahl der an dem Abend insgesamt nachgewiesenen Ar- ten betrug 94, was für einen Lichtfang in einem Schwarzwaldhochmoor eine große Anzahl ist. Neben allgemein verbreiteten Nachtfaltern ka- men auch etliche für die Hochlagen des Schwarz- waldes typische Arten zum Licht, wie der Heidel- beer-Kleinspanner Scopula ternata ( S chrank , 1802), der Veränderliche Gebirgs-Blattspanner Entephria caesiata ( D enis & S chiffermüller , 1775), der Rotfingerhut-Blütenspanner Eupithe­ cia pulchellata S tephens , 1831, die Heidelbeer- Stricheule Hyppa rectilinea ( E sper , 1788), die Mittelgebirgs-Bodeneule Xestia collina ( B oisdu - val , 1840) oder auch die Schwarzwald-Unterart des Moorwiesen-Halmeulchens Oligia fasciun­ cula marmorata H eydemann , 1942. Besonders hervorzuheben ist der Fund der tyrphobionten Heidemoor-Rindeneule Acronicta menyanthi­ dis ( E sper , 1788). Über diesen herausragenden Beobachtungsabend erschien in der Stuttgarter Zeitung Nr. 227 vom 29. September 2016 eine ausführliche Reportage von V erena M ayer , auf die hier verwiesen wird. 7. Juli 2016 Botanische und schmetterlingskundliche Exkursion auf die Rheindämme bei Rappenwört Führung von A ndreas K leinsteuber und Dr. R o - bert T rusch (beide Karlsruhe) Auf dieser in Kooperation mit der Botanischen Ar- beitsgemeinschaft Südwestdeutschland und dem Naturschutzzentrum Rappenwört durchgeführten Wanderung wurden den Teilnehmern wichtige Ar- ten dieses anthropogenen Lebensraumes vorge- stellt. Durch den Rückgang von Grünland in der Rheinniederung hat die Bedeutung der Rhein- dämme in den letzten 50 Jahren stetig zugenom- men. Sie bieten selten gewordenen Pflanzen und Tieren teilweise „Ersatz“-Lebensräume für durch die Intensivierung der Landwirtschaft verloren gegangene Biotope. Der Hauptdamm südlich des Rheinstrandbades Rappenwört ist durch zahl- reiche Pflanzen magerer Standorte gekennzeich- net, z.B. Briza media , Hippocrepis comosa und Polygala comosa . Aber nicht nur Pflanzen finden auf den Dämmen Refugien, die ihnen bislang ein Überleben in der intensiv genutzten Landschaft sichern, auch einige der sich auf ihnen entwi- ckelnden häufigen Falter wie Großes Ochsenau- ge Maniola jurtina oder Schachbrett Melanargia galathea konnten gezeigt werden. 14. Juli 2016 Pflanzen und Tiere in Baggerseen der Rheinebene Exkursion mit Prof. Dr. N orbert L eist und der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft in Zusam- menarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsru- he-Rappenwört Am Nordende des Ententeichs in Karlsruhe- Rappenwört demonstrierte Prof. L eist mit seinen Kolleginnen und Kollegen die Flora und Fauna dieses künstlichen Gewässers. Die Taucher der Abbildung 3. Sonnenbarsch ( Lepomis gibbosus ), ein schon lange eingesetzter Neobiot in unseren Gewäs- sern. – Foto: K laus K uhn .

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