Carolinea 75

230 Carolinea 75 (2017) amerikanischen Monarchfalter Danaus plexippus ( L innaeus , 1758) beschrieben, es handelt sich je- doch um ein relativ häufiges Phänomen, das bei Insektenarten mehrerer Ordnungen vorkommt. Im Vortrag wurde erklärt, wie sich Resistenz- mechanismen und Sequestration bei Insekten entwickelt haben. Weiterhin wurde die Rolle der Sequestration von Pflanzentoxinen als evolutio- närer Vermittler zwischen Pflanzen, Insekten und ihren Feinden erläutert. Der Vortrag von A xel H ofmann (Linkenheim- Hochstetten) „Von Widderchen und Giraffen – als Entomologe durch Südafrika“ am 28. Oktober machte den Abschluss des Vortragsprogramms: Südafrika ist ein Hotspot der biologischen Diver- sität. Viele Pflanzen und Tiere haben hier ihren Verbreitungsschwerpunkt oder sind endemisch. So auch die nächsten Verwandten unserer Rot- widderchenarten ( Zygaena ). Die Einnischung dieser Arten ist allerdings völlig anders als wir es von den einheimischen Arten her kennen. Mehrfach hat der Referent in den vergangenen Jahren den südlichsten Teil Afrikas bereist, um mehr über die Biologie dieser hochspezialisier- ten Gruppe zu erfahren. Im Vortrag kamen aber auch anekdotische Reisegeschichten und Land und Leute, Tiere und Klima und die Zoogeogra- phie nicht zu kurz. Öffentliche Führungen und Exkursionen S iegfried D emuth und R. T rusch führten am 31. Mai unter dem Titel „Schmetterlinge und Blü- tenpflanzen auf den Rappenwörter „Brennen“ (siehe Hauptprogramm) eine interessierte Zu- hörerschaft auf diese Sonderstandorte in den Karlsruher Rheinauen und R. T rusch noch ein- mal gemeinsam A ndreas K leinsteuber am 7. Juli eine „Botanische und schmetterlingskundliche Exkursion auf die Rheindämme bei Rappenwört“. Besonders hervorzuheben ist die Exkursion in das SEL-Studiengebiet im Oberen Vinschgau zwischen Reschen und Taufers (Norditalien), an der vom 2.-6. Juni 16 Personen teilnahmen, so- wie die Exkursion in die Rhön vom 29. Juli bis 1. August, die ebenfalls sehr viele Teilnehmer hatte. In der Rhön waren wir darüber hinaus einen Tag lang gemeinsam mit den Kolleginnen und Kolle- gen der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Lepido- pterologen unterwegs und besuchten Lebens- räume der Berghexe Chazara briseis ( L innaeus , 1764) bei Fischbach, die auch „Steppenpförtner“ genannt wird. Nach der Berghexe ist bei dem Ort sogar ein Wanderpfad benannt. Ebenfalls eine sehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltung fand am 4. Juli unter dem Titel „Nachtfalter im Hohlohseegebiet“ statt, die eine Zusammenarbeit mit dem Infozentrum am Kal- tenbronn und der Entomologischen AG war. Dr. R olf M örtter , M. F alkenberg und R. T rusch stell- ten in einer Nacht mit idealen Bedingungen die Nachtfalterfauna eines intakten Hochmoores vor. Über diesen herausragenden Beobachtungsa- bend erschien in der Stuttgarter Zeitung Nr. 227 vom 29. September 2016 eine ausführliche Re- portage von V erena M ayer , auf die hier verwie- sen wird, sowie auf die weiteren Informationen im Hauptprogramm (siehe oben). Nach der Sommerpause luden dann R. T rusch und M. F alkenberg noch einmal am 26. Oktober zu den „Herbstfaltern im Auwald“. An diesem Herbstabend am Naturschutzzentrum Rappen- wört konnten die anwesenden 20 Teilnehmer leider nur einen schwachen Anflug erleben (vgl. Hauptprogramm). Autor Dr. R obert T rusch , Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13, D-76133 Karlsruhe; E-Mail: trusch@smnk.de Abbildung 25. A nton aus Fischbach beim stolzen Be- trachten seines Fanges von Colias cf. alfacariensis . Der Falter erhielt selbstverständlich seine Freiheit wieder. – Foto: R. T rusch .

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