Carolinea 75

234 Carolinea 75 (2017) Das Karlsruher Geowissenschaftliche Treffen findet am zweiten Dienstag eines jeden Monats in der Pizzeria „San Marco“, Karlsruhe-Rhein- strandsiedlung, um 18:00 Uhr im Nebenzimmer statt. Es ist eine gemeinsame Veranstaltung der Geowissenschaftlichen Arbeitsgruppe des Na- turwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe und der VFMG-Bezirksgruppe Karlsruhe. Man trifft sich zum gemütlichen Beisammensein, Erfahrungs- austausch, Vorträgen und Exkursionsabspra- chen. Es stehen ein Stereomikroskop und ein Beamer zur Verfügung. Über die Aktivitäten im Jahr 2016 ist zu berich- ten: Im Januar berichtete W olfgang K ohler aus Baden-Baden über „Gold und Goldwäscherei am Oberrhein“. Der Veranstaltungsort war der Max-Auerbach-Saal des Naturkundemuseums Karlsruhe. In seinem Vortrag ging der Refe- rent auf eine Vielzahl historischer und aktueller Goldhinweise ein. Ein besonderes Anliegen war ihm, das heute recht abenteuerlich anmutende, verzerrte Geschichtsbild von der Goldwäscherei am Rhein zurechtzurücken. Gezeigt wurden u.a. Eigenfunde von Gold aus dem Schwarzwald, den Vogesen und der Oberrheinebene. Dabei wurden auch einige Praktiken zur Gewinnung von Waschgold näher erläutert. Der etwa 1½- stündige Vortrag beschäftigte sich umfassend mit vielen verschiedenen Aspekten der Goldwä- scherei im Bereich des Oberrheins. Im März hielt Dr. J örg L iebe aus St. Ingbert sei- nen Vortrag „Broken Hill / Australien – Bergbau, Mineralien, Outback“. Über Sydney ging die Rei- se nach Broken Hill in New South Wales, einem Bergbau-Ort, der aufgrund seiner reichen und vielfältigen Mineralisation zu den Mineralfund- stellen von Weltruf gehört. Die Entdeckung der Vererzung, die geschichtliche Entwicklung des Bergbaus und des Ortes Broken Hill wurden erläutert, gefolgt von ein paar Worten zur kom- plexen Geologie des Erzkörpers. Sehenswürdig- keiten im Ort, aber auch in der Umgebung und auch viele ausgewählte Mineralstufen wurden in Wort und Bild vorgestellt. Auch die Freunde hi- storischer Bergbauanlagen kamen nicht zu kurz. Abgeschlossen wurde der Vortrag durch die Vor- stellung zweier sehenswerter Museen in Adelai- de und Sydney, wo natürlich auch prächtige Mi- neralstufen aus Broken Hill präsentiert werden. Im April hielt F erdinand S aar aus Karlsruhe sei- nen Vortrag “Edle Mineralien“. F erdinand S aar ist Diplommineraloge, Fachrichtung Lagerstätten- kunde und Geochemie. Er zeigte faszinierende Aufnahmen von edlen Mineralien und Erzen, Edelsteinmineralien sowie gediegenem Silber und Gold. Es sind eigene Aufnahmen, aufge- nommen auf Sonderausstellungen der Börsen in Ste.-Marie-aux-Mines und München, sowie Aufnahmen aus dem Internet. Unter den Bildern sind spektakuläre Aufnahmen, wie z.B. bis 31 kg schwere Goldnuggets, faustgroße Rubinstufen, Edelsteine in Handstufengröße, Silber in Locken und Dendriten. Im Mai berichtete E rich K nust , Karlsruhe, über „Bergbau im Turmberg von Durlach“. Wie an an- deren Orten in der Umgebung wurde auch in Durlach nach Erzen geschürft. So war der Turm- berg mehrfach Ziel von Versuchsschürfen. Auf- fälligstes Zeugnis dieser Zeit ist die Straße „An der Silbergrub“ an der Gemarkungsgrenze zu Grötzingen. Andere Stellen liegen eher im Ver- borgenen. Im Juni zeigte L utz H appich aus Tutzing am Starnberger See seine PowerPoint-Präsentation „Bernstein“. Bernstein bezeichnet den seit Jahr- tausenden bekannten und insbesondere im Ost- seeraum weit verbreiteten klaren bis undurch- sichtigen gelben Schmuckstein aus fossilem Baumharz. L utz H appich sprach über die Definiti- on von Bernstein, Entstehung und Alter von Bern- stein, Bernsteinarten, Farben, Eigenschaften, Einschlüssen und weltweiten Vorkommen. Eine Besonderheit des Bernsteins sind dessen Inklu- Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V. Das Karlsruher Geowissenschaftliche Treffen – Bericht über die Aktivitäten im Jahr 2016

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