Carolinea 75

240 Carolinea 75 (2017) ser und der eigens für das Projekt eingestellten Dr. P etra G uder . Die Umsetzung des Konzepts erfolgte in Zusammenarbeit mit Vermögen & Bau Karlsruhe, dem Architekturbüro Kessler De Jonge aus Heidelberg, den Ausstellungsgestal- tern der Bertron Schwarz Frey GmbH aus Ber- lin, den Möbelbauern der Wimmer-Huber GmbH aus Niedertaufkirchen sowie der Firma Aquari- enbau Friedrich Petermann aus Bensheim und vielen weiteren Partnern. Die neue Ausstellung ermöglicht dem Naturkundemuseum Karlsruhe die Präsentation von lebenden Tieren in wesent­ lich größeren Becken als zuvor, einschließlich zweier Großbecken (Riffaquarium mit 240.000 Litern sowie die gut 50 m² umfassende Krokodil- und Schildkrötenanlage), deren umfangreiche Technik und Logistik im Kellergeschoss des Ge- bäudes untergebracht ist. Das Thema „Form und Funktion“ greift zentrale Aspekte der belebten Welt auf. Die Ausstellung soll die Beziehungen von äußerer und innerer Gestalt (Morphologie und Anatomie) der Orga- nismen und der Funktion von Körperteilen bzw. dem „Funktionieren“ des ganzen Organismus veranschaulichen und ist in sechs Bereiche ge- gliedert:  der zelluläre und konstruktive Aufbau der Or- ganismen und ihre formgebenden Materialien,  Möglichkeiten der biologischen Energiegewin- nung und -einsparung,  die Vielfalt der Formen und Funktionen von Oberflächen, mit denen sich Organismen zur Umgebung abgrenzen,  der Zusammenhang zwischen Körperform und Bewegungsmöglichkeiten,  das Spektrum der Sinnesorgane, mit denen sich Tiere orientieren  sowie Wachstum, Regeneration und Repro- duktion von Organismen. Der zweite Teil des Ausstellungstitels – „Vorbild Natur“ – bezieht sich auf die bionische Ebene der Ausstellung, die grafisch auf Fenstergazen und medial auf Touchscreens präsentiert wird. Trotz der lebenden Tiere ist das Naturkunde- museum Karlsruhe selbstverständlich kein Zoo, sondern es präsentiert sich in der neuen Dauerausstellung als ein integriertes Museum, das neben traditionellen Vermittlungsebenen wie Originalpräparaten, Fotos und Texten auch naturgetreue Modelle, Mitmachstationen, Multi- mediastationen und zahlreiche lebende Objekte einsetzt, um ein Thema für verschiedene Ziel- gruppen optimal aufzubereiten und erfahrbar zu machen. Damit konnte endlich – wenn auch in völlig anderer Weise – die schon länger im Museum verfolgte Idee umgesetzt werden, das Vivarium viel stärker konzeptionell in die Ausstel- lungen zu integrieren. Die große Besucherresonanz sowie die zahl- reichen, überaus positiven Kommentare, nicht nur vom Stammpublikum, sondern auch von Besucherinnen und Besuchern, die selten oder sogar noch nie zuvor im Naturkundemuseum Karlsruhe gewesen waren, sind eine deutliche Abbildung 4. Für die musi- kalische Umrahmung bei der Festveranstaltung am 26.7.2016 sorgten K atrin A delmann (Violine), M arkus K rebel (Klavier) und C aro ­ line S teiner (Violoncello).

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