Carolinea 75

S taatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 247 gemeinschaft (DFG), die Universität Heidelberg und die Botschaft der Vereinigten Mexikanischen Staaten. An der Festveranstaltung nahmen hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Forschung beider Länder teil. Gewürdigt wurde insbesondere die erfolgreiche Forschungskoo- peration zwischen Deutschland und Mexiko auf den Gebieten der Paläontologie, der Geologie und der Archäologie. Im Zuge der seit über 15 Jahren geförderten Forschungen entstand ein „neues Weltbild“, bei dem die große Bedeutung Mexikos als geohistorischer Entwicklungskorri- dor, der seit Millionen von Jahren bis in die heu- tige Zeit Meere und Kontinente miteinander ver- bindet, stärker betont wird. 1.4 Abteilung Biowissenschaften Im Referat Botanik setzte die Referatsleiterin Dr. S imone L ang die mit der Technisch-Naturwis- senschaftlichen Universität Norwegens (Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, NTNU) in Trondheim begonnene Kooperation fort. Um den Einfluss der fortschreitenden Ausbreitung von Zwergsträuchern im alpinen Bereich infolge des Klimawandels zu untersuchen, wurden nahe des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks Flä- chen mit Weiden bepflanzt und der mit der Zeit zunehmende Einfluss der Weiden auf die Vege- tation untersucht. Außerdem wurde eine weitere Kooperation begonnen, und zwar mit Dr. J ohan A splund von der Norwegischen Universität für Umwelt- und Biowissenschaften (Norges miljø- og biovitenskapelige universitet, NMBU) in Ås. Entlang eines klimatischen Gradienten in Finse wurde die sich mit der Meereshöhe ändernde Vegetation mit besonderem Fokus auf Moosen und Flechten aufgenommen. Im nächsten Schritt sollen die artspezifischen funktionellen Merk- male (sogenannte „ traits “) von Moosen und Flechten untersucht werden, die für Ökosystem- funktionen wie Streuabbau und Nahrungsnetze entscheidend sind. Ein neues Projekt wurde auch am Feldberg im Südschwarzwald begonnen. Der wissenschaft- liche Volontär O liver B echberger M.Sc. und S i - mone L ang untersuchen hier den Zusammenhang zwischen spezifischer Blattoberfläche („ specific leaf area “, SLA) und relativer Wachstumsrate. Dazu wurde das Wachstum einer Auswahl von Moosen im Gelände und vergleichend unter kontrollierten Bedingungen im Labor über einen längeren Zeitraum verfolgt. Die Vergleichsun- tersuchungen wurden in einer Klimakammer in Kooperation mit Dr. A ndrea J onitz am Landwirt- schaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) durchgeführt. In einem zweiten Schritt wird die SLA der Moosarten mit Hilfe eines Digitalmi- kroskops bestimmt. In den botanischen Sammlungen wurden die allgemeinen Aufräumarbeiten stark vorange- trieben. So wurde im Rahmen einer groß an- Abbildung 12. Freilandex- periment am Feldberg zum Wachstum ausgewählter Moosarten. In sechs Blö- cken werden neun häufige Moosarten untersucht, die Bodentemperatur wird mit Datenloggern festgehalten. – Foto: O. B echberger .

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