Carolinea 75

250 Carolinea 75 (2017) enger Abstimmung mit den Programmierern der Datenbank am Senckenberg Museum für Natur- kunde Görlitz und der mit der Entwicklung von Statistikwerkzeugen im Rahmen des Projekts betrauten Arbeitsgruppe der RWTH Aachen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschu- le). Die Herausforderung liegt darin, mit einer deutlich verbesserten Datenbasis, extrahiert aus dem mit Edaphobase entwickelten Daten- „Warehouse“, unter Einbeziehung des vorhan- denen Expertenwissens moderne statistische Methoden anzuwenden. Wichtiges Ziel ist es, standorttypische Hornmilben-Zönosen als Refe- renzen zu definieren, um zukünftig mit anderen Daten Standorte bezüglich ihrer Qualität als Le- bensraum für Bodenfauna beurteilen zu können. Das Datenmanagement im Gesamtprojekt koor- dinierte Dr. F lorian R aub , der Anfang des Jahres an der Universität Marburg mit einer Arbeit über die Diversität der Spinnen in brasilianischen Kü- stenregenwäldern erfolgreich promovierte. Paral- lel zu diesen Analysen arbeiteten Prof. B eck , Dr. S teffen W oas und F ranz H orak weiter intensiv an Hornmilbendaten aus Baden-Württemberg, die 2017 in einem umfassenden Werk in der vom SMNK herausgegebenen Zeitschrift „Andrias“ publiziert werden sollen. Dr. H öfer war neben den Arbeiten an der Samm- lung und Datenbank der Spinnen, unterstützt von F ranziska M eyer und dem neuen wissenschaft- lichen Volontär und Arachnologen T obias B auer , besonders mit der Vernetzung der SMNK-Daten mit anderen Sammlungen, Arachnologen, der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Na- turschutz Baden-Württemberg (LUBW) sowie dem Nationalpark Schwarzwald befasst. Dafür konnte er erfolgreich ein DFG-Projekt mit Perso- nalmitteln zur „Mobilisierung von Spinnendaten für Taxonomie und Ökologie“ für drei Jahre Lauf- zeit ab 2017 einwerben. Kooperationspartner im Verbundprojekt sind das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS), die IT-Spezi- alisten der Botanischen Staatssammlung Mün- chen, die Ökologen der RWTH Aachen sowie die Arachnologische Gesellschaft. Die Kenntnis der Spinnenfauna Baden-Würt­ tembergs konnte durch eigene Aufsammlungen, z.B. in der faunistisch außergewöhnlichen Flä- che am Güterbahnhof in Weil am Rhein, sowie durch Kooperation mit Wissenschaftlern des Na- tionalparks Schwarzwald erweitert werden. Zur Verbreitung solcher Kenntnisse aus dem noch jungen Nationalpark wurde eine neue attraktive Internetpräsentation unter www.spinnen-natio nalpark-schwarzwald.de im November online gestellt. Die Seiten präsentieren neben Informa- tionen zu den Lebensräumen im Nordschwarz- wald und häufigen oder auffälligen Spinnenarten einen einfachen Feldbestimmungsschüssel und zukünftig auch aktuelle Daten aus der Daten- bank. Ökologische Datenerhebungen und Aus- wertungen wurden – betreut von Dr. H öfer , Dr. R aub und T obias B auer – von zwei Studentinnen im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten durchgeführt. Dr. S teffen B ayer bearbeitete weiterhin für sei- ne taxonomische Revision der Springspinnen- gattung Corythalia eine Reihe von Belegen, die Abbildung 17. Am Tag der offenen Tür präsentierten Dr. H ubert H öfer , T o ­ bias B auer und Dr. F lorian R aub ihre achtbeinigen Forschungsobjekte – hei- mische und eingeschleppte Spinnen.

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