Carolinea 75

252 Carolinea 75 (2017) Aus seinen wissenschaftlichen Arbeiten konnte er ein Manuskript mit der Beschreibung der Vo- gelreste aus dem unteren Pleistozän von Unter- maßfeld in Thüringen zum Abschluss bringen. Die Fossilien sindTeil der überaus umfangreichen Sammlung der Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar und wurden freundlicherweise vom Leiter der Forschungssta- tion, Prof. Dr. R alf -D ietrich K ahlke , für die Bear- beitung zur Verfügung gestellt. Seit Februar 2016 wird die Wirbeltierzoologie an zwei Tagen pro Woche durch den Sammlungs- assistenten K ai S eemayer unterstützt. Herr S ee - mayer war 2016 vor allem mit der Digitalisierung des Amphibien- und Reptilienkatalogs beschäf- tigt, hat aber auch mit der Inventarisierung der nach Bad Wildbad ausgelagerten Sammlungs- bestände begonnen und sich mit dem Schutz der Federsammlung vor Sammlungsschädlin- gen befasst. Im Mai konnte mit der Zucht von Speckkäfern ( Dermestes maculatus ) begonnen werden. Larven und Imagines dieser Art ernäh- ren sich von trockenen Geweberesten und ha- ben sich bei der Präparation von Wirbeltierske- letten bewährt. Die Zucht läuft sehr erfolgreich, sodass ein erfreulicher Zuwachs der verglei- chenden osteologischen Sammlung zu verzeich- nen ist, die bislang am SMNK unterrepräsentiert war. Seit September 2016 ist Dipl.-Biol. H arald B rünner als ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Wirbeltierzoologie tätig. Er befasst sich u.a. mit Bestandsveränderungen der im Rückgang be- griffenen Feldspitzmaus ( Crocidura leucodon ) im nördlichen Oberrheintal sowie im Rahmen einer Zusammenarbeit von SMNK und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört mit der Verbreitung und Ökologie der Wasserscher- maus ( Arvicola amphibius ) sowie der Grabenden Schermaus ( A. sherman ) im Raum Karlsruhe. Unter den Sammlungszugängen sind vor allem Erwerbungen von Schaupräparaten für den Aus- stellungsbereich zu nennen, wie das von D irk O palka angefertigte Präparat eines Timberwolfs ( Canis lupus lycaon ) und ein von M atthias S tudte präparierter Seehund ( Phoca vitulina ). Mit der Bereitstellung bzw. Beschaffung von Präparaten und der Einrichtung der Vitrinen haben Dr. M anegold und Präparatorin A lmuth M üller auch zum Gelingen der neuen Dauer- ausstellung „Form und Funktion – Vorbild Natur“ beigetragen. Frau M üller übernahm zudem die Überarbeitung des Nordkaper-Modells in der neuen Dauerausstellung im Westflügel sowie die Ausbesserung von Schäden an Modellen und Präparaten, die in der Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ gezeigt wurden. In Vorbereitung der für 2017 geplanten Sonder- ausstellung „Amerika nach dem Eis – Mensch und Megafauna in der Neuen Welt“ wurden von ihr neue Podeste für mehrere Dermoplastiken gebaut und andere Präparate instand gesetzt. Abbildung 20. Der bis auf wenige Feder- und Hautres­ te von Speckkäfern ( Dermestes maculatus ) abgefres- sene Schädel eines Uhus ( Bubo bubo ) in der neuen Speckkäferzuchtanlage der Wirbeltierzoologie. Durch die Speckkäfermethode bleiben die bei Eulen zu Röh- ren verlängerten Skleralringe und andere feine Kno- chenstrukturen in der Regel erhalten. – Foto: H. H öfer . Abbildung 19. In der Wirbeltierzoologie hat im Berichts- jahr 2016 die Skelettpräparation an Fahrt aufgenom- men. Das getrocknete Rohskelett eines Weißstorchs ( Ciconia ciconia ) wird von Imagines und Larven des Speckkäfers Dermestes maculatus gut angenommen und innerhalb weniger Tage von allen Geweberesten befreit. – Foto: H. H öfer .

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