Carolinea 75
24 Carolinea 75 (2017) 3.1.1 Konglomerate und Kiese Die Grobklastika liegen häufig nicht als Festge- stein, sondern als Einzelgerölle vor, an denen z.T. Reste einer Matrix zu finden sind. In diesen Fällen ist davon auszugehen, dass die Matrix bedingt durch den Bohrvorgang nicht erhalten geblieben ist, sondern wahrscheinlich durch die Wasserspülung verloren ging. Lithotyp Gmm: matrixgestütztes Mittelkonglo- merat; hell‑ bis mittelbraun; mäßige Sortierung; keine Schichtung. Die Komponenten sind gut bis kantengerundet. Die Matrix ist ein kalkig zemen- tierter schluffiger Mittelsand. Lithotyp Gcm: hauptsächlich klastgestütztes Grobkonglomerat; mittel‑ bis dunkelbraun; mäßig bis schlecht sortiert; in der Regel ungeschichtet. Die Komponenten sind gut bis schlecht gerundet. Karbonatzement, keine Matrix (sekundär?). Lithotyp Gh: klastgestütztes Feinkonglomerat; hellbraun; gut sortiert mit normaler Gradierung; undeutliche Schichtung, vereinzelte horizontale Regelung plattiger Komponenten. Die Gerölle sind hauptsächlich kantengerundet. Die Matrix ist ein schluffiger grobsandführender Feinsand, kalkig zementiert. Die Basis dieser LE ist in der Regel schräg. Lithotyp G?: als lose Gerölle vorliegende Kie- se, die deshalb nicht näher zugeordnet werden können. Meist zeigen diese LE eine hell‑ bis mit- telbraune Farbe, die vermutlich von den Resten der kalkig zementierten Matrix stammt, und Ei- genfarben der Gerölle. Eine weitergehende Be- stimmung von Merkmalen wie Schichtung oder Stützgefüge ist nicht möglich. Lithotyp P: feinkonglomeratisches Mittelkon- glomerat; rosafarben und hellgrau; ohne Schich- tung. Bei den Komponenten handelt es sich um schluffig-tonige Kalkkonkretionen mit konzen- trisch schaligem Aufbau. Die Matrix ist ein karbo- natisch zementierter schluffiger Ton. 3.1.2 Sandsteine Lithotyp Sp: schluffiger Feinsand mit undeut- licher planarer Schrägschichtung; hellbraun; kal- kig zementiert. Lithotyp Sr: Feinsand, der tonführend bis mit- telsandig sein kann, sowie feinsandiger Schluff und Mittelsand; hell‑ bis mittelbraun, teilweise schichtparalleler Farbwechsel von hell‑ und rot- braunen Lagen; meist Linsenschichtung, nur ver- einzelt leicht wellige, feinlaminierte Schichtung, Rippelschichtung konnte nicht eindeutig beo- bachtet, in zwei LE aber vermutet werden (LE 71 und 74); Karbonatzement. Lithotyp Sh: tonführender bis schluffiger Fein- sand bis mittelsandiger Schluff; hell‑ bis rotbraun; ebene bis leicht wellige Schichtung; kalkig ze- mentiert. Lithotyp Sl: schluffiger Feinsand; hellbraun bis teils mittelbraun; mit flacher Schrägschichtung; kalkig zementiert. Lithotyp Sm: hauptsächlich schluffiger bis mit- telsandiger, manchmal tonführender Feinsand und feinsandiger Schluff, vereinzelt Mittelsand; meist hellbraun; massiv schichtungslos; kalkig zementiert; vereinzelt pedogene Überprägung. 3.1.3 Schluff‑ und Tonsteine Lithotyp Fl: feinsandiger Schluff, tonführend bis tonig; hell‑ bis mittelbraun, z.T. schichtparal- leler Farbwechsel von hell- und rotbraun; in der Regel leicht wellig feinlaminiert oder Linsen- schichtung, nur vereinzelt ungeschichtet; kalkig zementiert. Lithotyp Fsm: Schluff, tonführend bis tonig; hell- bis mittelbraun; massiv ungeschichtet; kalkig zementiert. Lithotyp Fm: schluffführender Ton; hell- bis rot- braun; massiv ungeschichtet; kalkig zementiert. Lithotyp Fr: Schluff mit hohem Tongehalt und Ton, schluffführend bis schluffig; hell- bis rot- braun bis olivgrün-ockerfarben marmoriert; mas- siv ungeschichtet; kalkig zementiert; pedogen überprägt. 3.1.4 Pedogen überprägte Lithotypen Die Faziescodes dieser Lithotypen beruhen auf dem Faziescode Fr (durchwurzelte Feinkla- stika) nach M iall (1996). Sie wurden durch Zu- sätze ergänzt, die folgende Bedeutung haben: m = marmoriert, e = einheitliche Farbe und s = Schluff. Lithotyp Frm: schluffführender Ton, vereinzelt auch schluffiger Ton; in verschiedenen Farben marmoriert; kalkig zementiert; häufig Slicken- sides als einziges sedimentologisches und palä- ontologisches Merkmal; vereinzelt Kalkkonkreti- onen, Wurzelgänge und Pflanzenreste. Lithotyp Fre: schluffführender bis schluffiger Ton; einheitlich meist hell- bis mittelbraun, auch rotbraun und vereinzelt fast schwarz; kalkig ze- mentiert; fast immer Slickensides; auch Wurzel- gänge und Kalkkonkretionen. Lithotyp Frs: tonführender bis toniger Schluff; in der Regel hell‑ bis mittelbraun ohne Marmorie- rung; kalkig zementiert. Sehr verschiedene sedi- mentologische und paläontologische Merkmale in verschiedenen Kombinationen, meist jedoch
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