Carolinea 75

B raun & G ebhardt : Lithologie der Molasse 25 Slickensides sowie große und feine Wurzelgän- ge; besonders häufig Kalkkonkretionen. 3.2 Schichtungstypen Schichtung lässt sich im Profil vor allem in fein- klastischen Sedimenten nachweisen, da diese meist als kompakter Bohrkern vorliegen. Grob- klastika liegen dagegen in der Regel als Locker- material ohne Matrix vor, so dass weder Schich- tungs- noch Lagerungsphänomene beobachtet werden können. 3.2.1 Wellige, feinlaminierte Schichtung Es handelt sich dabei um einen unscharf be- grenzten Materialwechsel von feinsandigen Schluffsteinen und tonigen Lagen (z.B. LE 44, 63, 73). Die feinsandigen Schluffsteine sind mit- telbraun bis karamelfarben, die Lagen mit einem höheren Tongehalt rotbraun (Abb. 4). Die Mäch- tigkeit der einzelnen Lagen beträgt in der Regel zwischen 1 und 4 mm. Derartige Schichtungen entstehen aquatisch im oberen Strömungsre- gime, also bei schnell fließendem Wasser, oder als „Einkornlagen“ bei äolischem Transport. Da- bei wird die feine Fraktion als Staub fliegend und die gröbere Sandfracht als Saltationsfracht bo- dennah transportiert. 3.2.2 Linsen‑ und Flaserschichtung Die hellgrauen bis weißen Feinsandlinsen dieses Schichtungstyps sind meist ca. 8 cm breit und 2 bis 3 cm hoch (Abb. 5). Die meist isolierten Lin- sen befinden sich häufig in einer leicht welligen, feinlaminierten Schichtung aus Lagen mit ca. 1 bis 4 mm Mächtigkeit (z.B. LE 24, 30, 34, 68, 70). Linsen- und Flaserschichtung entsteht aqua- tisch, wenn Material und Wasserbewegung nicht ausreichen, um Rippel zu bilden. Im äolischen Milieu entsteht sie z.B. aus Adhäsionsrippeln, wenn äolisch transportierter Sand auf feuchten Tonebenen haften bleibt. 3.2.3 Kreuzschichtung Im Profil tritt eine Kreuzschichtung nur einmal (LE 72) auf (Abb. 6). Sie ist über eine Mächtigkeit von 5 cm in einem feinsandigen und tonigen Schluff erkennbar. Die Schichten liegen im cm‑Bereich und sind intern schräggeschichtet. Die einzelnen Lagen innerhalb einer Schicht sind weniger als 1 mm mächtig. In dieser Dimension ist Kreuz- schichtung typisch für Wellenrippeln. Ob es sich dabei um Oszillationsrippeln (symmetrisch) oder Strömungsrippeln (asymmetrisch) handelt, kann an diesem Bohrkern nicht festgestellt werden. 3.3 Farben Im Profil überwiegen hell- bis mittelbraune Far- ben, die sich aus dem Gehalt an fein dispersier- ten Eisenoxiden und ‑hydroxiden herleiten. Für die weit verbreiteten Marmorierungen ist der hohe Gehalt an quellfähigen Tonmineralen ver- antwortlich (vgl. Kap. 4.3), die durch wiederholtes Trocknen (Schrumpfen) und Aufquellen Slicken- sides und damit Wegsamkeiten für Wässer und Mineralien produzieren. 3.3.1 Ockerfarben‑olivgrün marmoriert Die kalkig zementierten, schwach schlufffüh- renden Tone zeigen eine unregelmäßige Vertei- lung der ockerfarbenen und olivgrünen Farbtöne Abbildung 4. Feinlaminierte Schichtung in LE 73 (Kern- abschnitt 13,71-13,32 m). – alle Fotos: V. B raun . Abbildung 5. Linsenschichtung der LE 70 (Kernab- schnitt 14,19-13,96 m).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=