Carolinea 75

S taatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 283 und teils mit stabileren Plastiktüten und Einlagen ausgestattet ( R. R ichter , B. F ischer ). Ein erheb- licher Teil der Sammlungen passte nun nicht mehr in die Schränke und musste provisorisch auf oder neben den Schränken platziert wer- den. Ein Teil der sonstigen Pilzgruppen, die teils schon jahrelang ungeordnet im Herbarium lagen, konnte 2016 in die Herbariumsschränke einsor- tiert werden ( A. S chnakenberg , M. S choller ). Auch einige Belege der alten Sammlungen des Greifswalder Universitätsherbariums, das noch der Aufarbeitung harrt, konnten in die Sammlung integriert werden. Ein besonders wertvoller Fund des Kobaltblauen Rindenpilzes ( Terana coeru­ lea ) wurde publiziert. Neben der Eingabe von Belegdaten wurden bereits eingegebene Daten nachträglich geore- ferenziert ( G. H opf , R. W iedemann , M. S choller ). Somit verbessern sich auch die Verbreitungs- karten in der online-Datenbank. Die Datenbank (Diversity Workbench) wurde so programmiert, dass zukünftig auch Fotos vom Fundort oder den Exsikkaten online präsentiert werden kön- nen. Die Gesamtzahl der Datensätze beträgt nun 41.742, die meisten davon sind online einsehbar. Zahlreiche Rostpilz-Belege wurden sequenziert, editiert und DNA-Barcodes angefertigt, die in die Datenbank eingepflegt wurden. Belege, von de- nen Barcodes vorliegen, sind, ähnlich Typen, von besonderem wissenschaftlichemWert, speziell bei pflanzenpathogenen Pilzen wie den Rostpilzen. Beleganfragen kamen aus dem In- und Ausland. Sie wurden überwiegend molekulartaxonomisch, ansonsten klassisch morphologisch und che- motaxonomisch untersucht. Insgesamt wurden 1.358 Datensätze neu erfasst. Es wurden 16 Leihvorgänge mit 282 Belegen bearbeitet. Algen-Sammlung ( M. S choller ): Von W olfgang S chütz wurden Rotalgen-Belege der Gattung Batrachospermum revidiert und für die Rotalgen- Kartierung Baden-Württemberg genutzt. 6.2.2 Referat Zoologie Wirbellosen-Sammlung (H. H öfer ): Im Be- richtszeitraum wurde die Sammlung der Spinnen durch neue Funde und Aufarbeitung bisher nicht bestimmten Materials durch F. M eyer um 1.359 Belege erweitert, die Sammlung der Spinnen- tiere um 284 Belege. T. B auer überprüfte mehr als 200 Artidentifikationen. S. B ayer bearbeitete 40 Belege der Salticidengattung Corythalia im Rahmen seiner Gattungsrevision. Unter die- sen von H. H öfer in zurückliegenden Projekten in Brasilien gesammelten Exemplaren fanden sich zahlreiche neue Arten. Für 523 Belege von deutschen Spinnenarten wurden im Zuge des Barcoding-Projekts Bilder zum Habitus oder den Genitalien in die Datenbank hochgeladen. Alle Studiendaten (45.050 Datensätze) zu Spin- nen wurden aus einer MS-Access-Datenbank in Diversity Workbench (DWB) migriert und sind jetzt zusammen mit den Belegsammlungsdaten auswertbar. Mit Hilfe der Bundesfreiwilligen L. B urkhardt und A. F rick konnte der Katalog zur K iefer -Samm- lung (Copepoda: 17.181 Datensätze) sowie der Katalog von M. A uerbach zur historischen Con- chyliensammlung (9.230 Datensätze) digitalisiert werden. Letztere wurden bereits in die DWB- Sammlungsdatenbank importiert und liefern da- mit die wichtige Grundlage für die Erfassung und Neuaufstellung der in Bad Wildbad ausgelager- ten Sammlung. Aus der Sammlung wurden 17 Muschel- und Schneckenschalen aus der Grün- dungszeit des Museums für die Ausstellung „Die Erforschung der Natur“ im Couven-Museum in Aachen ausgeliehen. Insgesamt wurden 7 Leih- vorgänge mit 55 Belegen bearbeitet. Im Zuge der Digitalisierung wurden insgesamt 30.461 Datensätze neu erfasst, sodass die zoo­ Abbildung 55. Karlsruher Frischpilzausstellung: Auch Hausmeister W enrich , hier beim Studium des Roten Schildborstlings ( Scutellinia scutellata ) mit der Lupe, ist ein Pilzfreund. – Foto: M. S choller .

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