Carolinea 75
B raun & G ebhardt : Lithologie der Molasse 27 3.4 Sedimentologische und mineralogische Besonderheiten 3.4.1 Harnische Pedogen bedingte Slickensides Pedogen bedingte Harnische (Slickensides) er- scheinen im Kern als ungeregelte, kleine, na- hezu glatte Bruchflächen, die schwach glänzen (Abb. 10). Sie zeigen eine feine Striation, die auf unterschiedlichen Flächen ungeregelt in ver- schiedene Richtungen verläuft. Slickensides ent- stehen bei einem hohen Gehalt an quellfähigen Tonmineralen durch den starken Quellungsdruck bei wiederholter Durchfeuchtung des Substrates ( R etallack 2001, National Committee on Soil and Terrain 2009). Tektonisch bedingte Harnische Diese Harnische treten als größere, nahezu glatte Flächen mit feiner Striation auf, die alle in dieselbe Richtung zeigen (Abb. 11). Tektonische Harnische zeichnen sich gegenüber den pedo- genen Slickensides vor allem dadurch aus, dass mehrere größere Flächen einschließlich ihrer Striation in dieselbe Richtung verlaufen. 3.4.2 Dendriten In fast allen LE sind schwarze Verfärbungen zu beobachten. Sie treten in völlig unterschiedlichen Formen und Ausdehnungen auf. Meist sind sie punkt‑ bis fleckenförmig (Abb. 12), seltener fein verzweigt und netzartig (Abb. 13). Solche Den- driten bilden sich durch die Ausscheidung von Abbildung 10. Pedogen bedingte Rutschungsflächen (Slickensides) in LE 53 (Kernabschnitt 22,92-19,38 m). Abbildung 11. Tektonisch bedingte Rutschungsflächen (Harnische) in LE 3 (Kernabschnitt 48,99- 48,31 m). Abbildung 12. Punktförmige Manganoxid-Abscheidungen in LE 57 (Kernabschnitt 18,98-18,73 m). Abbildung 13. dendritische Mangan- und Eisenoxid-Ab- scheidungen in LE 12 (Kernabschnitt 44,51-44,22 m).
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