Carolinea 75

28 Carolinea 75 (2017) Eisen‑ und Manganoxiden aus auf Gesteins‑, Schicht‑ und Kluftflächen zirkulierenden Lö- sungen ( S chorn et al . 2016). 3.4.3 Kalkkonkretionen Bei den Kalkkonkretionen handelt es sich meist um kugelige bis ovale Knollen, die eine starke Reaktion mit HCl zeigen. Da die Kalkkonkreti- onen im untersuchten Kern fast immer zusam- men mit anderen pedogenen Merkmalen auf- treten, ist davon auszugehen, dass sie pedogen entstanden sind (Abb. 14). Nur vereinzelt treten sie in nicht pedogen überprägten LE auf. Die Kalkkonkretionen in den Böden deuten auf ein basisches Grundwasser hin. Darüber hinaus ist für ihre Entstehung neben einem ausreichenden Karbonatangebot ein wechselfeuchtes warmes (mediterranes) Klima förderlich (z.B. G oudie 1983, A lonzo -Z arza & W right 2010). 3.4.4 Kalkige Zementationen In den meisten LE sind bereichsweise kalkige Zementationen vorhanden, die sich wegen ih- rer größeren Härte als knollenförmige und kup- pige Bereiche zeigen. Sie weisen hellbraune bis ‑graue Farben auf, zeigen eine starke Reaktion mit HCl und können sehr unterschiedliche Aus- dehnungen bis zu mehreren Zentimetern er- reichen. Die Zementationen deuten darauf hin, dass ein Fluid mit einer Übersättigung an Calci- umcarbonat in das Muttergestein eingedrungen sein muss und der Kalk ausgefällt wurde. Es handelt sich dabei im Prinzip um Vorstufen zur Konkretionsbildung oder sehr unreife Konkreti- onen. In pedogen überprägten LE könnte dies durch Bioturbation begünstigt worden sein. 3.4.5 Tonaggregate und ‑klasten Tonaggregate zeigen sich makroskopisch als rotbraune, punktförmige Verfärbungen. Sie be- stehen aus Ton und weisen meist eine Größe im Bereich der Sandfraktion auf (Abb. 15). Sie ha- ben eine glatte Oberfläche und zeigen verschie- dene Braun‑ und Grautöne. Einige LE enthalten zudem größere Tonaggregate, die im Bohrprofil als Tonklasten vermerkt sind. Tonaggregate ent- stehen vor allem in situ bei der Bodenbildung, Klasten setzen einen Transport voraus. Ausgehend von der Größe der Tonklasten kann auf deren Transportweg geschlossen werden. Solche Aggregate zerfallen sehr schnell und müssen daher einen sehr kurzen Transportweg erfahren haben, wenn sie noch Größen im Zenti- meter‑Bereich aufweisen. 3.4.6 Oxidationsverwitterung Die sedimentologische Besonderheit „Fe 2+ “ wird für LE verwendet, die hellgraue Verfärbungen zeigen (Abb. 16). Die Verfärbungen tauchen in sehr vielen LE auf und deuten darauf hin, dass Abbildung 14. Hellgraue Kalkkonkretionen entlang eines Wurzelganges in LE 60 (Kernabschnitt 17,14- 16,35 m). Abbildung 15. Rotbrauner Tonklast in LE 32 (Kernab- schnitt 29,32-29,10 m).

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