Carolinea 75

B raun & G ebhardt : Lithologie der Molasse 29 das Material durch reduzierende Bedingungen ausgebleicht wurde. Nahezu alle LE zeigen ockerfarbene bis rot- braune Verfärbungen, die auf die Verwitterung und Oxidation eisenhaltiger Minerale hindeuten. Daher ist es wahrscheinlich, dass sie entweder primär unter oxidierenden Bedingungen abge- lagert oder sekundär oxydiert wurden. Zur Klä- rung dieses Sachverhaltes sind weitere Untersu- chungen an Dünnschliffen nötig. 3.4.7 Klastische Gänge Klastische Gänge sind Risse im Sedimentge- stein, die mit anderem sedimentärem Material verfüllt sind. Es kann sich dabei um Trocken- risse, Entwässerungsstrukturen und auch Bio­ turbation handeln. Im Kern treten vereinzelt Anreicherungen der Sandfraktion innerhalb von klastischen Gängen auf (Abb. 17). Diese können bis zu 10 cm breit und 7 cm lang werden. Da sich die Gänge in stark tonigem Material befinden und Komponenten der Sandfraktion enthalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um verfüllte Trockenrisse handelt. 3.5 Paläontologische Besonderheiten 3.5.1 Spuren von Wurzelgängen Es gibt zwei verschiedene Arten von Wurzel- gängen, die in schluffführenden Tonen bis hin zu feinsandigen Schluffen auftreten können. In den meisten LE tritt nur eine Art von Wurzelgängen auf. Nur in wenigen sind beide anzutreffen (LE 16). Hellgraue, große Wurzelgänge Große Wurzelgänge treten als hellgraue Verfär- bungen mit einem mittelgrauen, leicht grünen Rand auf. Sie sind häufig von Rissen durchzo- gen und knollig bis gangartig‑verzweigt ausgebil- det. Der längste Wurzelgang hat eine Länge von 14 cm und eine Breite von 2 cm (Abb. 18). Schwarze, feine Wurzelgänge Diese Wurzelgänge treten als feine, schwarze Adern auf und sind meist nur wenige mm lang. Oft sind sie entlang von Rissen zu beobachten. Auch Gerölloberflächen und muldenförmige Ver- tiefungen zeigen häufig feine, verzweigte und netzartige Verfärbungen. Dabei könnte es sich um organische Reste von Wurzeln handeln. Ver- wechslungen mit Mangan-Dendriten sind nicht auszuschließen 3.5.2 Grab‑ und Wühlgänge Im untersuchten Kern konnten vereinzelt auch Spurenfossilien (LE 3) beobachtet werden. Da- bei könnte es sich um Grab‑ oder Wühlgänge in einem mittelsandigen und grobsandführenden Abbildung 16. Zweiwertiges Eisen als hellgraue Ver- färbungen in der Mitte der Kernbruchfläche in LE 42 (Kernabschnitt 27,25-26,97 m). Abbildung 17. Klastischer Gang mit sandiger Füllung (Pfeile) in LE 36 (Kernabschnitt 28,75-28,65 m).

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