Carolinea 75

30 Carolinea 75 (2017) Schluff handeln (Abb. 19). Der hier abgebildete Grabgang ist 1,1 cm lang und 0,4 cm im Ø. Nach Vergleichen mit der Literatur könnte es sich um die Ichnofazies Scoyenia handeln. Diese ist ty- pisch für Ablagerungen auf der Überflutungsebe- ne eines fluviatilen Systems (z.B. U chman et al. 2004). 3.6 Paläoböden Im Kern treten viele LE auf, die pedogen über- prägt sind. Diese Horizonte zeigen keinerlei Schichtung, dafür jedoch charakteristische Anzeichen für eine pedogene Überprägung: Slickensides, eine farbliche Marmorierung und verschiedene Arten von Wurzelgängen. Da grö- ßere Wurzelgänge oder Anzeichen für Bioturba- tion selten auftreten, deutet hauptsächlich das Schrumpf‑ und Quellverhalten der Tonminerale auf die pedogene Überprägung hin. Diese LE können als mehr oder weniger reife Paläoböden interpretiert werden. 3.6.1 Klassifikation der Böden Ausgehend von den hier beobachteten Merkma- len kommen vier Bodentypen zur Klassifikation in Frage. Gemäß der FAO World Map Classifi- cation würden die Profile eines Greyzems oder Chernozems zu den beschriebenen Paläobö- den im Kern passen. Auch ein Vertisol kommt Abbildung 18 links. Großer Wurzelgang (14 cm lang und 2 cm breit) als hellgraue Verfärbung in LE 12 (Kernabschnitt 44,51-44,22 m). Abbildung 19. Hellbrauner Grab- oder Wühlgang (1,1 cm lang und 0,4 cm Ø) in LE 3 (Kernabschnitt 48,99-48,31 m).

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