Carolinea 75

B raun & G ebhardt : Lithologie der Molasse 33 in einem miozänen Bohrkern zu erwarten (mdl. Mitt. C. I frim 2016). Am Rand eines Gerölls ist zudem eine 2 x 2 mm große Muschel zu sehen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Dog- ger oder Malm stammt. Sie zeigt große Ähnlich- keit mit frühen Jugendformen aus der Familie der Astartidae. (mdl. Mitt. W. M unk 2016). Gerölltyp 8 stammt deshalb wahrscheinlich aus dem Brau- nen Jura. Die Zusammensetzung der Konglomerate zeigt, dass die Weißjura‑Gerölle in allen LE auftauchen und insgesamt am häufigsten sind. Die Schwarz- jura‑Gerölle tauchen ab LE 23 auf und sind in jedem darüber liegenden Konglomerat vertreten. Auch die Braunjura‑Gerölle tauchen in LE 23 zum ersten Mal auf, sind jedoch deutlich seltener vorhanden. Grund dafür ist die Verwitterungsan- fälligkeit der Braunjura‑Gesteine. Es besteht die Vermutung, dass Gerölle der Ty- pen 5‑8 auch aus dem Keuper oder Muschelkalk stammen könnten. Demnach wären sie wei- ter nördlich aus dem Schwarzwald abgetragen worden. Aus dem Muschelkalk sind Gerölle aus Kalksteinen und vom Keuper aus Sandsteinen zu erwarten. Neben den beschriebenen Gerölltypen gibt es auch einige Gerölle, die sich durch ihre Merk- male unterscheiden und nur vereinzelt auftreten (Abb. 26). Da ihre Lithologie der des Albsteins entspricht, handelt es sich vermutlich um ab- getragene Stücke dieses Bodenhorizonts. Der Fund als Geröll deutet auf einen sehr kurzen Transportweg hin. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es sich bei allen Geröllen um Sedimentgesteine aus dem Mesozoikum handelt. Kristallines Grund- gebirge wie Granit, Gneis, Vulkanite fehlt völlig. Daher ist anzunehmen, dass das Liefergebiet im Norden und Nordwesten, also in der Schwä- bischen Alb zu suchen ist. Eine Anlieferung aus Westen vom Schwarzwald her oder gar aus Sü- den ist auszuschließen. 4 Weitere Untersuchungen 4.1 Dünnschliffe 4.1.1 Probe DS 1 Die Probe DS 1 wurde aus der LE 2, einem sandigen Mittelkonglomerat, entnommen. Unter- sucht werden sollte vor allem die Matrix. Makro- skopisch betrachtet ist der Schliff DS 1 hellbraun mit mittelbraunen Verfärbungen und farblosen Körnern. Im Hellfeld ist er hauptsächlich farblos und zeigt hell‑ bis mittelgraue Körner. Er weist eine schlechte Sortierung auf, wobei die Kompo- nenten der Schluff‑ bis Kiesfraktion angehören. Eine Regelung der Komponenten ist nicht zu be- obachten. Die Probe führt Quarz, Calcit, Tonmi- nerale, Hellglimmer, Plagioklas und Kalifeldspat. Des Weiteren treten kalkige Zementationen so- wie organische Reste und Fossilien auf. Bei den Fossilien handelt es sich vermutlich um kleine Gastropoden und Bivalven (Abb. 27). Der Schluffanteil ist vor allem siliziklastisch. Die Sandfraktion wird hingegen von karbonatischem Material gestellt. Die einzelnen Mineralkörner sind hauptsächlich xenomorph und gut gerundet. Abbildung 25. Gerölltyp 8 aus Braunjura-Kalkstein mit Bioklasten aus LE 79 (Kernabschnitt 11,00-10,00 m). Abbildung 26. Gerölle aus abgetragenem Albstein aus LE 23 (Kernabschnitt 35,53-32,85 m).

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