Carolinea 75

B raun & G ebhardt : Lithologie der Molasse 37 nachgewiesen werden. Zu den wichtigsten na- türlichen Quellen von chlorierten organischen Verbindungen gehört die Produktion durch Bak- terien und bestimmte Pilzarten ( H ornung 2005). Es ist demnach möglich, dass unter den orga- nischen Verbindungen auch Pilzreste zu finden sind. Einige der untersuchten Phasen zeigen kleine Phosphor‑Peaks. Phosphor kommt häufig in Böden vor, wo es bei der Zersetzung von or- ganischem Material gebildet wird. Daher könnten die Spuren von Phosphor von den Böden der Überflutungsebene stammen. 4.3 Tonmineralanalysen Zur Bestimmung der Tonminerale wurden insge- samt 9 Proben mithilfe der Röntgendiffraktome- trie gemessen (Tab. 2, Abb. 36). Die Peaks bei Werten von 2 θ = 0‑10° entstehen durch Mess­ ungenauigkeiten. In allen Proben liegt dieselbe Zusammensetzung an Tonmineralen vor. In den Spektren von 5‑22° für 2 θ konnten die Minerale Illit, Vermiculit, Kaolinit, Montmorillonit und Cha- mosit nachgewiesen werden. Mit den Spektren über einen Bereich von 0‑70° für 2 θ konnten auch die Minerale Quarz und Calcit in jeder Probe be- stimmt werden. Das Auftreten von Calcit zeigt, dass während des Aufbereitungsprozesses nicht alles Calciumcarbonat gelöst werden konnte. Erze und Hydroxide konnten in den Spektren nicht identifiziert werden. Ein mögliches Signal wurde von dem der Tonminerale überdeckt. Abbildung 36 zeigt ein repräsentatives Spektrum der Probe TMA 9 (Bulkanalyse; Entnahmetiefe 1,42‑1,29 m) mit allen Mineralen, die mithilfe der Datenbank ICDD PDF2 1999 bestimmt werden konnten. Aussagefähig sind dabei vor allem die Tonminerale. Kaolinit entsteht in tropisch-feuch- Tabelle 2. Übersicht über die Proben TMA 1 bis 9 für die Tonmineralanalytik mittels Röntgendiffraktometrie. Proben- bezeich- nung Entnahmetiefe im Kern [m] LE lithologische Beschreibung TMA 1 42,75‑42,60 14 Ton, schwach schluffführend TMA 2 40,52‑40,42 16 Ton, schluffführend TMA 3 37,72‑37,66 19 Ton, schluffig TMA 4 37,32‑37,15 21 Ton, schwach schluffführend TMA 5 22,05‑22,00 53 Ton, schluffführend TMA 6 15,81‑15,73 64 Ton, schluffführend TMA 7 3,94‑3,87 90 Ton, schluffig, feinsandführend TMA 8 3,13‑3,08 92 Ton, schluffführend TMA 9 1,42‑1,29 94 Ton, schluffführend Abbildung 35. Spektrum mit den in Dünnschliffprobe DS 1 enthaltenen Elementen durch Messung mit dem Raster- elektronenmikroskop (Kernabschnitt 49,10-49,00 m).

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