Carolinea 76

F alk et al .: Sammeln für die Ewigkeit 9 Das Sammlungsobjekt Das Sammlungsobjekt selbst ist das kleinste Teilelement einer wissenschaftlichen Sammlung. Die Sammlungsobjekte stellen den Sammlungs- bestand dar. Grundsätzlich bewährte sich die Lagerung al- ler geowissenschaftlichen Objekte in kleinen Schachteln aus Plastik oder stabiler Pappe, die wiederum in die Schubladen von entspre- chenden Schränken einsortiert sind. Jedes Ob- jekt sollte eine Beschriftung mit der Inventarnum- mer aufweisen. Jene befindet sich zudem auf dem Sammlungsetikett, welches sich, in einer dokumentenechten, wiederverschließbaren Pla- stiktüte verpackt, ebenfalls in der mit Inventar- nummer versehenen Schachtel befindet (Drei- klang, Abb. 2, 3). Die Inventarnummer Die Inventarnummer ist eineindeutig. Sie stellt die direkte Verbindung zwischen Objekt, Etikett und Schachtel her. Zudem verbindet sie jenen Dreiklang mit dem sammlungsinternen Daten- satz (z.B. Katalog). Die Inventarnummer ist eine sammlungsinterne, fortlaufende Nummerierung und dient in heutiger Zeit als Schnittpunkt zwi- schen realer Objektinventur und digitaler Daten- verarbeitung (Abb. 2, 3). Die Inventarnummer sollte abgekürzt die Zuge- hörigkeit des Objektes zum jeweiligen Eigen- tümer (Kürzel Museum, Stadt…) und ggf. zum Sammlungsbereich (Mineralogie-Min, Paläonto- logie-Pal, Petrographie-Pet) abbilden. Der Aufbau sollte aus keinerlei Sonderzeichen, Leerzeichen oder Punkten bestehen, da diese sich hand- schriftlich auf den Objekten oft schwer darstellen oder erkennen lassen (siehe Beispiel 1). Falls dennoch unverzichtbar, ist auf eine einheitliche Schreibweise bei der Nutzung von Leerzeichen und Punkten zu achten. Es folgt eine fortlaufen- de Nummer der indisch-arabischen Zahlschrift. Auf römische Ziffernbestandteile sei in Inventar- nummern grundsätzlich zu verzichten, da diese sehr problematisch in der digitalen Weiterverar- beitung der Datensätze, respektive der digitalen Wahrnehmung als Zahl für z.B. Sortierungen sind. Für die Länge der Inventarnummer kann nur auf generelle Kürze verwiesen werden, damit die spätere Beschriftung – sei es das komplette Kürzel, nur das Bereichskürzel oder lediglich die laufende Nummer – nicht viel Platz auf dem Ob- jekt vereinnahmen muss (Abb. 2, 3). Natürlich sollte man sich auch an den voran- gegangenen Arbeiten orientieren, um ein ein- heitliches Erscheinungsbild bei den Inventar- nummern weiterhin zu gewährleisten. Von der Nutzung verschiedener Schreibweisen wird ab- geraten. Das Sammlungsetikett Das Sammlungsetikett gibt die wichtigsten In- formationen zum Objekt in übersichtlicher Form wieder. Folgende Daten sind zwangsläufig nö- tig: Inventarnummer, Objektbezeichnung, Fund- ort. Weiterhin können u.a. stichpunktartige Be- schreibungen (Auffälligkeiten, Systematik), die ausführende Person bzw. der Bearbeiter, der Institutionsname/Privatsammlungsname, das Konvolut, der Standort in der Sammlung, die Fundperson und/oder das Funddatum erwähnt werden (Abb. 2, 3). Alle Informationen auf dem Etikett sind identisch zum Inhalt des Datensatzes der Datenbank bzw. des Katalogs (eineindeu- tige Verknüpfung von Inventarnummer mit dem sammlungsinternen Datensatz). Die Benutzung von Abkürzungen, Streichungen oder Über- schreibungen ist grundsätzlich zu unterlassen. Eine Beschriftung sollte in Landessprache und Beispiel 1. Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Petrographische Sammlung, Objekt Nr. 123 SMNK-Pet123 Vorteil : Eindeutige Schreibweise; generelle Kürze Möglicher Nachteil : in Listen und Tabellen leserunfreundlich SMNK-Pet 123 Vorteil : Leserfreundlich Mögliche Nachteile : Leerzeichen wird optisch nicht erkannt oder wird mit Verlust einer Ziffer gleichgesetzt (Beschriftung Objekt); Probleme mit Suchfunktion in der EDV; Leerzeichen in Dateinamen (= Inven- tarnummer) von Zusatzmaterial (Photographien, Scans etc.) könnten EDV-Probleme bereiten SMNK-Pet.123 SMNK-Pet#123 SMNK-Pet_123 Vorteil : Leserfreundlich, optische Abtrennung von festem Kürzel und fortlaufender Nummerierung Mögliche Nachteile : Punkt/Raute bei handschriftlicher Nummerie- rung schwer erkennbar/umsetzbar (besonders am Objekt); Unter- strich wird mit Bindestrich gleichgesetzt

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