Carolinea 76

G ack & K obel -L amparski : Raupen von Sackträgern des zentralen Kaiserstuhls 137 meint) in teilweise großen Populationen bekannt. Einzelnachweise liegen von einer flurbereinigten Südböschung bei Oberbergen und einer Stra- ßenböschung aus Löss bei Bickensohl vor. Auch bei unserer Untersuchung besitzt P. plumifera die höchste Populationsdichte aller nachgewie- senen Arten auf unserer Böschung. Von dieser Art fingen wir insgesamt 2.345 Raupen, Alle Individuen wurden auf der 1979 entstan- denen südsüdost exponierten Großböschung (= Dauerfläche) im Gewann Baßgeige bei Ober- bergen gefangen, die meisten in den Jahren 1991 und 1992. Zudem fingen wir zwei Männchen, die einzigen adulten Psychiden, die in den 33 Untersuchungs- jahren in eine Bodenfalle gerieten. Phänologie (Abb. 17) Laut Literatur sind die adulten Tiere von P. plumi­ fera im Kaiserstuhl von Mitte März bis Ende April/ Anfang Mai mit einem Maximum im April aktiv. Wir fingen ein Männchen im Februar, was zeigt, dass bei entsprechender Witterung die Männ- chen im Kaiserstuhl schon früher fliegen kön- nen. Die Raupen schlüpfen zwei bis drei Wochen nach Eiablage Ende April und Mai. Große Rau- pen wurden im Spätherbst und zeitigen Frühling gefunden, sodass ein einjähriger Entwicklungs- zyklus wahrscheinlich ist. Diese Angaben korrespondieren gut mit unseren Daten. Ab April fingen wir kleinere Larven, grö- ßere Raupen gingen ab Juni mit einem Maximum im Herbst, aber auch mit geringen Fangzahlen im Winter und Frühling in die Fallen. Rebelia plumella (= herrichiella , = surientella ) Die Säcke von R. plumella , die im ausgewach- senen Zustand bis 15 mm lang werden, beste- hen neben der Spinnseide ausschließlich aus feinem Substrat. Sie sind konisch, leicht gebogen und im Querschnitt rund.Wird während des Baus Material von verschiedenem Untergrund verwen- det, weisen die Säcke eine auffallende Ringelung auf (Abb. 18). Die Art kommt in Baden-Württem- berg vor allem in der Oberrheinebene vor, wo sie ausschließlich an xerothermen Standorten lebt. Als Nahrung werden Bromus erectus, aber auch Kräuter wie Teucrium chamaedrys , Salvia pratensis und Thymus angegeben, die vorzugs- weise welk oder verwest aufgenommen werden. Die Entwicklung ist einjährig. Die ziemlich agilen Raupen leben auf der Bodenoberfläche, auch die Verpuppung der Männchen findet in Bodennähe statt, die Weibchen sollen zur Verpuppung in die Höhe gehen. Insgesamt gingen bei unseren Un- tersuchungen 720 Raupen in die Fallen. Phänologie (Abb. 19) Wir fingen vom April an bis in den November klei- ne Raupen mit einem Maximum im Juni und Juli, große Raupen vor allem von Juni bis September. Nach der Literatur beginnt die Aktivitätszeit der Adulten im Kaiserstuhl Ende April, mit einem Ma- ximum im Mai, letzte Falter wurden Anfang Juni gefangen. Große Raupen wurden im Kaiserstuhl bisher zwischen Anfang November und Mitte Abbildung 19. Phänologie von Rebelia plumella im Kai- serstuhl. n = 632. Abbildung 18. Rebelia plumella Raupensack, deutlich sichtbar ist ein Substratwechsel während des Sack- baus, Kaiserstuhl. – Foto: H errmann . Abbildung 17. Phänologie von Ptilocephala plumifera im Kaiserstuhl. n = 1769.

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