Carolinea 76

140 Carolinea 76 (2018) in Einzelexemplaren, jedoch fast jedes Jahr, ge- fangen, insgesamt in 22 Jahren. Kleinräumige Verteilung der Psychiden- raupen auf der Dauerfläche Bö II Durch die Zusammenfassung von Jahren (Deka- den) wurde versucht, das Sukzessionsgesche- hen in sinnvolle Abschnitte zu gliedern. Zuwanderungsphase Sie umfasst das Einwanderungsgeschehen. Bei der Lage der Böschung ist eine Zuwanderung von Raupen nur von Westen her möglich, aus dem alten Rebgelände und dem benachbarten Mesobrometum, das sich zwischen altem Reb- gelände und Umlegungsgebiet befindet. Im Os- ten, Norden und Süden gibt es ausschließlich neugestaltetes Rebgelände (Anhang 1). Vermehrungsphase/Populationsaufbau verlaufen auf der Böschung mit unterschied- lichen Schwerpunkten im Ab- bzw. Auftrag. Populationsrückgang Bei der am häufigsten gefangenen Art Ptiloce­ phala plumifera lassen sich diese Abschnitte deutlich abgrenzen. Im Prinzip lassen sie sich aber auch bei den anderen Arten wiederfinden, die Verhältnisse sind aber aufgrund geringer Fangzahlen weniger gut sichtbar. Apterona helicoidella (Abb. 27) Die Art erreichte schon im ersten Jahr ihres Auftre- tens hohe Fangzahlen. Bei diesen Tieren handelte es sich um große Raupen, die im Juni/Juli gefan- gen wurden und zwar in der westlichsten Fallen- reihe, die sich in nächster Nähe (Abstand 25 m) zum alten Mesobrometum befindet (Abb 6.). Dies spricht dafür, dass es sich um ausbreitungsaktive Tiere aus dem Mesobrometum auf der Suche nach einem Verpuppungsort handelte. Im darauf- folgenden Jahr 1985 wurden noch höhere Fang- zahlen erreicht. Diese beruhten vorwiegend auf im April gefangenen kleinen Räupchen, d.h. die Zu- wanderer von 1984 haben sich rasch auf der Bö- schung vermehrt. In den Folgejahren werden nur noch geringe Fangzahlen erreicht, die westlichste Fallenreihe hat ihre Bedeutung verloren, die Art wird im gesamten Abtragsbereich nachgewiesen und nur selten im dichter bewachsenen Auftrag. Canephora hirsuta (= unicolor ) (Abb. 28) Ihrem Auftreten nach scheint die Art aus einem Reservoir im Osten der Böschung (Abb. 6) ein- gewandert zu sein – dieses ist aber in näherer Umgebung nicht vorhanden. Da sich die jüngsten Abbildung 27. Kleinräumige Verteilung (%) von Aptero­ na helicoidella auf Böschung II während drei Dekaden. Abbildung 28. Kleinräumige Verteilung (%) von Cane­ phora hirsuta auf Böschung II während drei Dekaden.

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