Carolinea 76
F alk et al .: Sammeln für die Ewigkeit 13 oder Nagellack als Grundierung, welcher nach kurzer Trocknungszeit mit einem feinspitzigen Permanent-Marker beschriftet wird. Der Lack bleibt bei vielen Witterungen stabil (Außenan- wendung bei Grabungen), zeigt dennoch Lö- sungserscheinungen bei Wassereinfluss und Frost. Für den Sammlungsgebrauch ist diese Methode bei Aufwand, Kosten und Nutzen über viele Jahre dennoch sehr ergiebig. Versuche mit den Lackstiften edding® 8055 outdoor marker oder edding® 751 paint marker (jeweils schwarz oder weiß) zur Grundierung zeigen gleiche Er- gebnisse. Bei besonders rauen Oberflächen empfehlen sich mehrfache Lagen des weißen Fluides. Es sollte vorab unbedingt getestet wer- den, wie Lackbasis und Aufschrift interagieren. Es gibt Fälle, in denen sich die Ziffern zwar sau- ber auftragen lassen, aber auch nach Wochen der Lagerung durch ein einfaches Streifen mit dem Finger abzuwischen sind. Ebenso wichtig wie der Untergrund ist die lang- lebige Tinte/Tusche auf dem Ersteren. Neben einer deutlich lesbaren Schreibweise (konische Rundspitze mit 0,3 bis 1,0 mm Strichstärke) und guter Handhabung, soll hier insbesondere die Unveränderbarkeit durch folgende Einflüsse angesprochen werden: Feuchtigkeit, Lösbarkeit (Verwischen) und UV-Strahlung (Bleichen). Fol- gende Marker und Pigmentstifte haben sich bei den Autoren bewährt: Pilot® Twin Marker Super Color Marker, edding® 400 permanent marker, Faber-Castell® Ecco Pigment, edding® 1800. Eine langlebige, dennoch reversible Form der Konservation stellt das Ankleben und die Versie- gelung des beschrifteten Streifens mit transpa- rentem, in Lösemittel gelöstem Klebstoffgranulat (z.B. Mowilith®) dar. Hier kann die optimale Vis- kosität mit dem Verhältnis Granulat zu Lösemittel eingestellt werden. Vorteil der Kleberlösung ist die nahezu vollständige Reversibilität der Be- schriftung. Etwaige Korrekturen oder bei auftre- tenden Verfärbungen können Änderungen durch erneutes Lösen mit Aceton oder Alkohol jeder- zeit durchgeführt werden. Dieser Prozess wirkt jedoch durch zusätzlichen Arbeits-, Material- und Trocknungsaufwand verhältnismäßig zeitaufwen- dig. Zudem wird eine Beständigkeit der Probe gegenüber den genutzten Chemikalien voraus- gesetzt. Ist der methodische Ablauf allerdings routiniert, ähnelt die Verarbeitungsgeschwindig- keit der der manuellen Korrekturlack-Beschrif- tung. Bewährt hat sich dabei die Verwendung von 80 g/m² Sammlungspapieren in Kombina- tion mit der Bedruckung durch schwarzes La- serdrucker-Pigment in dunkelstem Tonerauftrag. Die Löslichkeit des Toners durch Lösemittel ist nach Erfahrung nur bei niedriger Viskosität der Kleberlösung gegeben. Es empfiehlt sich, die Etikettenunterseite mit einer Pinzette über einen mit Kleberlösung (z.B. Aceton + Mowilith®) be- netzten Spatel zu ziehen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Etikettenunterseite gleichmäßig mit Klebstoff benetzt ist (mehrmaliges Abziehen). In einem finalen Abziehvorgang (diesmal etwas mehr über die Spatelkante) ist der überschüs- sige Klebertropfen abzustreifen. Das Etikett wird mit der Pinzette positioniert und glattgestrichen. Nach der Trocknung kann eine aufgetragene Schicht zur Versiegelung folgen. Hierbei ist zü- giges Arbeiten mit hochviskosem Klebstoff und Pinsel (lösungsmittelfest) empfohlen, um einem Verwischen des Toners vorzubeugen. Entschei- dende Vorteile dieser Methode sind die gute Lesbarkeit und Einheit der Schrift sowie die Möglichkeit, auch Objektoberflächen mit starkem Relief zu beschriften. Das dünne Papier lässt sich hervorragend an das Oberflächenrelief an- drücken und anpassen. Es ist wichtig, betreffen- de Personen darauf hinzuweisen, dass es sich bei Aceton um einen Gefahrstoff handelt und der Umgang damit entsprechende Sicherheitsvor- kehrungen und -einweisungen voraussetzt. Der Datensatz Der Datensatz stellt das Herzstück der Inventari- sierung dar. Ausgehend von der Katalogisierung bildet der Datensatz einen Eintrag im Katalog ab. Die Inventarnummer stellt dabei die einein- deutige Verbindung zwischen Objekt, Etikett und Schachtel (Dreiklang, Abb. 2, 3) mit dem dazuge- hörigen Datensatz her. Von der analogen Form abgesehen (z.B. Kartei- karte), kann der digitale Datensatz entweder in Form von digitalen Tabellenblättern oder direkt mit eigens dafür konzipierter Inventarisierungs-/ Sammlungsmanagementsoftware erzeugt wer- den. Doch besonders im Zeitalter der voran- schreitenden Digitalisierung ist darauf zu achten, dass die Informationen im Datensatz auch in ferner Zukunft noch ausgelesen werden können (Kompatibilität). Die Maske des Inventarisierungsprogramms ist eine Darstellungsform des Datensatzes. Hierbei müssen sich EDV-Spezialisten und Kuratoren absprechen, um keine potentiellen Informationen zum Objekt unbeachtet zu lassen. Der Inhalt des Datensatzes, d.h. die dokumentierten Informati- onen, hängen grundsätzlich vom Objekt selbst
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