Carolinea 76

Carolinea 76 (2018): 149-162, 9 Abb.; Karlsruhe, 14.12.2018 149 Die Spinnenfauna der Gemarkung Gingen an der Fils (Lkr. Göppingen, Baden-Württemberg) J oachim H olstein Kurzfassung Im Zuge einer Biotopkartierung wurden im Jahr 1999 sieben Standorte auf der Gemarkung Gingen/ Fils (Landkreis Göppingen) mit Bodenfallen beprobt. Die damit erfassten Insekten, Spinnen und anderen Arthropoden gelangten an das Staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart, wo sie nach und nach aus- gewertet werden. Die Bearbeitung der Spinnen (Ara- neae) ist jetzt abgeschlossen, und die Ergebnisse wer- den hier präsentiert. Insgesamt wurden 479 Spinnen erfasst, die zu 68 Arten gehören. Die Liste wird ergänzt durch 50 Nachweise, die über viele Jahre hinweg durch Zufallsfunde und Sichtbeobachtungen gemacht wurden. Daraus ergibt sich für die Gemarkung Gingen eine Artenzahl von 118. Im Atlas der Spinnentiere Eu- ropas (Arachnologische Gesellschaft 2018) sind für das Messtischblatt TK25 Nr. 7324 (Geislingen an der Steige-West) weitere 57 Spezies verzeichnet, so dass hier nun aktuell 175 Artnachweise vorliegen. Obwohl Gingen damit im landesweiten Vergleich gut arachno- logisch untersucht ist, kann mit zahlreichen weiteren Arten gerechnet werden. Abstract The spider fauna of the Gingen an der Fils area (district Göppingen, Baden-Württemberg) In the course of a habitat mapping within the area of Gingen an der Fils (district Göppingen) in 1999 seven localities have been investigated by pitfall traps. All samples of insects, spiders and other arthropods have been transferred to the State Museum of Natural Histo- ry in Stuttgart for further research. The spider assess- ment is complete now and the results are published here. A total of 479 spider specimens were recorded, belonging to 68 species. Additionally, there are further 50 species records, which were collected for many years by occasional findings or observations, resul- ting in 118 currently recorded species. The Atlas of the European Arachnids (Arachnologische Gesellschaft 2018) contains further 57 species within the relevant quadrants on plane survey sheet TK25 No. 7324 (Geis- lingen an der Steige-West). So the current species number for the Gingen area is 175. Even though Gin- gen is well investigated in countrywide comparison, a number of further species can be expected in the area. Autor Dr. J oachim H olstein , Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Rosenstein 1, 70191 Stuttgart, Tel. 0711/8936-234, Fax 0711/8936-100; E-Mail: joachim.holstein@smns-bw.de 1 Einleitung 1991 hatte die Gemeinde Gingen eine Biotop- kartierung in Auftrag gegeben, bei der alle für den Arten- und Naturschutz interessanten Bio- tope auf Gingener Gemarkung kartiert wurden, um mit Hilfe dieser Datenbasis verstärkt Belange des Natur- und Landschaftsschutzes in die ört- liche Gemeindeplanung mit einfließen lassen zu können. Darüber hinaus konnte der Zustand der erfassten Lebensräume ermittelt und ein Maß- nahmenkatalog erstellt werden, der nach seiner Umsetzung zu einer Zustandsverbesserung der entsprechenden Biotope führen sollte. Von 1999 bis 2002 erfolgte eine Neuauflage, bei der alle 1991 kartierten Biotope erneut aufge- sucht und ihr aktueller Zustand kontrolliert wur- de. Im Zuge dieser Arbeiten wurden 1999 auf 7 ausgewählten Flächen faunistische Untersu- chungen mit Hilfe von Bodenfallen durchgeführt (Abb. 1). Die Fänge umfassen Insekten, Spinnen und andere Arthropoden und wurden damals nur insofern ausgewertet, als dass für die Biotopkar- tierung interessante Arten und Artengruppen Be- rücksichtigung fanden. Der Rest des Materials gelangte an das Staatli- che Museum für Naturkunde in Stuttgart (SMNS), wo es nun nach und nach ausgewertet und in die wissenschaftlichen Sammlungen integriert wird. Die Auswertung der Spinnen ist inzwischen abgeschlossen und soll hier präsentiert werden. Ergänzend hierzu wurden weitere Artnachweise in die Liste aufgenommen, die unabhängig von den Untersuchungen zur Biotopkartierung erho- ben wurden. 2 Material und Methoden Auf den ausgewählten Untersuchungsflächen in den Bereichen Hohenstein, Grünenberg und Barbarabach wurden jeweils 2 Barberfallen im Zeitraum vom 19.3. bis 19.7. aufgestellt und re- gelmäßig in wöchentlichen Abständen geleert. Als Fangflüssigkeit wurde 2 %-ige Essigsäure verwendet, zur Konservierung und Aufbewah- rung wurde der Fang in 75 %-iges Ethanol über- führt. Ein Teil der Insekten wurde der Essigsäure

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