Carolinea 76

14 Carolinea 76 (2018) und nicht von der Eingabemaske ab. Nötigenfalls muss die Maske erweitert werden. Tabelle 1 zeigt einen Tabellenvorschlag aus Sicht der Autoren. Es handelt sich um die Maske für eine petrographische Sammlung mit Probeda- tensätzen und Erläuterung. Diese Vorlage ist selbstverständlich erweiterbar und muss den entsprechenden Sammlungsbereichen ange- passt werden. Der Scan der vorhandenen Etiketten, aber auch von dem Objekt beiliegenden Materialien sollte mindestens 300 dpi betragen. Für die Nach- vollziehbarkeit in der Zukunft sollte immer das gesamte beiliegende Material eingescannt wer- den. In einem Fall der petrographischen Sammlung zeigten sich selbst Zeitungsblätter zum Ver- schließen von Apothekerflaschen (Sandproben) als nutzbares Gut, weil sie dank Datumsstempel auf einen Tag im Jahr 1871 datiert werden konn- ten. Es war davon auszugehen, dass die Sand- proben ähnlich alt sein mussten (Abb. 9). Die erzeugten Dateien des Scans sollten im Na- men die entsprechende Inventarnummer aufwei- sen. Gegebenenfalls werden die Dateien direkt in das Inventarisierungsprogramm übertragen und dem Datensatz zugeordnet. Gleiches gilt für digi- tale Fotografien zum Objekt. Bitte beachten: Das Übersichtsfoto wird immer senkrecht von oben auf das Objekt mit einem erkennbaren Maßstab daneben aufgenommen. Zusätzlich empfiehlt sich die aktuelle Inventarnummer auf dem Foto. Weitere Fotos sind dann bei besonderen Details oder sehr großen Objekten angebracht. Die Datensicherung Jeder digitale Datensatz sollte nie nur lokal auf einem Rechner gespeichert sein. Cloud-basierte z.T. institutsinterne Sicherungsverfahren geben Sicherheit bei anwenderverschuldeten verse- hentlichen Löschungen, aber auch Hardwarede- fekten. Spielen Offline-Tabellenblätter eine Rolle, sollte darauf geachtet werden, diese unter nach- vollziehbaren Dateinamen auf mehreren, mög- lichst örtlich getrennten Datenträgern redundant abzuspeichern. Als Empfehlung ist das Datum und ggf. die Uhrzeit der Speicherung im Datei- namen anzugeben, umVersionen auch nach län- gerer Zeit noch voneinander zu unterscheiden. Aufgrund der automatischen Sortierfunktionen von gängigen Betriebssystemen bietet sich das rückwärtige Datum an. Zudem sollten Bearbei- terkürzel und Inhalt der Datei aus dem Namen erkennbar sein (Beispiel 2). Die Lageranforderungen Für geowissenschaftliche Sammlungen em­ pfiehlt sich aufgrund der begrenzten Deckentrag- last eine Keller- oder ebenerdige Unterbringung. Für ersteres ist ein Lastenaufzug unabdingbar. Es ist zu beachten, dass bestimmte Minerale (z.B. Sulfide), Gesteine (z.B. Evaporite), aber auch Fossilien (z.B. sulfidisiert erhaltene Ich- thyosaurierknochen) je nach Umfang bestimmte Sauerstoff- oder Feuchtigkeitsabschlüsse benö- tigen könnten; andere eine Brandsicherung (z.B. Organite) oder Abluftkanäle (Transfermethode Messel-Fossilien). In speziellen Fällen wie bei den in Glycerin gelagerten „Nassfossilien“ (z.B. Messeler Ölschiefer) ist zu empfehlen, dass eine Lagerung in Standort-festen Schränken (keine Fahrregale) erfolgt, um unkontrollierten Bewe- gungen der weichen Fossilien in der Flüssig- keit vorzubeugen. Solche Anforderungen an die Sammlungsgebäude hängen vom Sammlungs- bestand ab und sollen hier nicht weiter thema- tisiert werden. Der Standort des Objekts Die Unterbringung der Objekte erfolgt meist nach einem fachlichen/thematischen Ordnungsmuster. Dieses gewährleistet eine Übersichtlichkeit in der Sammlung, um das benötigte Objekt zielstre- big zu finden. Sofern der Standort des einzelnen (inventarisierten) Objektes im Datensatz bzw. in der Datenbank jedoch detailliert erfasst ist, spielt das Ordnungsmuster der Objektlagerung in der Sammlung nur noch einen untergeordneten Zweck. Das inventarisierte Objekt ist dann an jedem Ort der Sammlung mit Hilfe des Stand- orteintrages im Datensatz zuverlässig auffind- bar. Daher finden zunehmend auch aus früherer Sicht unkonventionelle Ordnungsmuster/-sys­ teme Einzug in die Sammlungen. Eine Sortie- rung nach Größen der Objekte gewährleistet beispielsweise eine optimale Platznutzung. Eine moderne Einlagerungsform von Objekten geschieht mit Hilfe des Barcoding. Hierbei wird Beispiel 2. Daniel Falk, Inventarisierung der Gesteinssammlung, letzter Stand 06.02.2018 20180206_DF_Gesteinsliste-Inventarisieren.xls

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