Carolinea 76

K astner et al.: Die Blockhalden-Wolfspinne im Nordschwarzwald 169 lentypen verwendet. Typ 1 waren handelsübliche Joghurtbecher von 250 ml Fassungsvermögen (6 cm Öffnungsdurchmesser), die entweder bis zum Rand in vorhandenes Substrat eingegra- ben (Abb. 6, 7) oder in Spalten zwischen Blö- cken (Abb. 13) verkeilt wurden. Dieser klassische Fallentyp konnte am Rand oder in Bereichen mit kleineren Blöcken eingesetzt werden. In Be- reichen mit großen Blöcken und größeren und tieferen Spalten wurden Becher derselben Grö- ße in Edelstahlrohre eingebracht, die zwischen Steinen oder Totholz verkeilt wurden (Abb. 8, 9). Um auf der Blockoberfläche aktive Spinnen zu erfassen, kamen als dritter Fallentyp Stegfallen nach S chikora (2015) aus Sperrholzbrettern zum Einsatz. Die ca. 30 cm langen Brettchen hatten in der Mitte ein Loch für die Joghurtbecher und wurden über Spalten zwischen Blöcke gelegt und wenn nötig mit kleineren Steinen fixiert (Abb. 10, 11). Als Fangflüssigkeit wurde in allen Fallen unverdünntes Propylenglykol eingesetzt, um die DNA der Tiere für weitere Untersuchungen zu konservieren ( H öfer et al. 2015). Alle Fallen wur- den zum Schutz gegen Regen mit Dächern aus durchsichtigem Plexiglas (20 x 20 cm) versehen (Abb. 6-10, 13). Die Bodenfallen wurden zwischen dem 27.5. und 1.6.2017 ausgebracht und bis Ende Sep- tember fängig gehalten. Sie wurden in Abstän- den von drei Wochen an aufeinanderfolgenden Tagen entsprechend der Installationsreihenfolge geleert. Leerungstermine waren: 20.-23.6.2017 (1. Leerung), 11.-14.7.2017 (2. Leerung), 31.7.- 4.8.2017 (3. Leerung), 21.8.-24.8.2017 (4. Lee- rung) und 19.-22.9.2017 (5. Leerung). Tabelle 1. Lage und Ausprägung der untersuchten Blockhalden im Nordschwarzwald; NP – Lage in der Schutzzone des Nationalparks, Breiten- und Längenkoordinaten in dezimalen Grad (WGS 84), Höhe in m ü. NN, Exp. – Expo- sition (aus Google), Neigung in Grad, Fläche – Haldengröße in m². Gebiet/Halde Kürzel NP Geogr. Breite Geogr. Länge Höhe m ü. NN Exp. Neigung Gestein Fläche Karlsruher Grat KG nein 48,56 8,19 .630 S 35° Rhyolith 730 Seebach 1 SE1 nein 48,59 8,18 .680 S 30° Granit 15.000 Seebach 2 SE2 nein 48,59 8,18 .710 N 40° Granit 560 Seebach 3 SE3 nein 48,59 8,18 .710 SSW 30° Granit 1.000 Altsteigerskopf 1 AS1 ja 48,57 8,22 .860 S 30° Sandstein, Granit 1.550 Altsteigerskopf 2 AS2 ja 48,58 8,22 .930 W 30° Sandstein, Granit 4.500 Altsteigerskopf 3 AS3 ja 48,57 8,23 .930 S 40° Sandstein, Granit 1.070 Ochsenkopf 1 OK ja 48,64 8,30 .930 S 45° Sandstein 3.000 Melkereikopf 1 ME1 ja 48,56 8,20 .972 S 30° Sandstein 1.600 Melkereikopf 2 ME2 ja 48,55 8,20 .946 S 25° Sandstein 1.200 Seibelseckle 1 SB1 nein 48,59 8,22 1.048 S 15° Sandstein 730 Seibelseckle 2 SB2 ja 48,59 8,22 1.035 O 30° Sandstein 600 Hornisgrinde HG nein 48,61 8,20 1.070 S 45° Sandstein 1.400 Abbildung 5. L aura K astner beim Auslesen von Tem- peraturlogger-Daten in der Blockhalde Seibelseckle 2. – Foto: H. H öfer .

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