Carolinea 76
18 Carolinea 76 (2018) ventarisierung gilt grundsätzlich: Alle Altdaten bleiben erhalten, d.h. alte/historische Etiketten verbleiben am Objekt und alte/historische Inven- tarnummern werden niemals entfernt oder über- klebt. Zudem sollte ein reger Austausch mit den Institutskollegen erfolgen, um eine einheitliche Inventarisierung zu ermöglichen. Kurze, aber dennoch aussagekräftige Inventar- nummern bilden die Verbindung vom Dreiklang „Objekt-Etikett-Schachtel“ zum digitalen Datensatz. Die Beschriftung des Objektes mit der Inven- tarnummer empfiehlt sich mit einer Aceton- löslichen Klebe-Lackschicht und versiegeltem Inventarnummer-Etikett (Laserdruck). Alternativ sind auch Lackstifte, Korrekturlack oder Nagel- lack zur Grundierung geeignet, welche nach kur- zer Trocknungszeit beschriftet werden können. Es werden wasserfeste Tuscheschreiber und Permanent Marker empfohlen, die eine Licht- echtheit versprechen (0,3-1,0 mm Strichstärke). Auf dem Sammlungsetikett müssen Inventarnum- mer, Objektbezeichnung und Fundort angegeben sein. Weiterhin können u.a. stichpunktartige Be- schreibungen (Auffälligkeiten, Systematik), die ausführende Person, der Institutionsname/Pri- vatsammlungsname/das Konvolut, der Standort in der Sammlung, die Fundperson und/oder das Funddatum erwähnt werden. Es wird der Druck mit einem Laserdrucker empfohlen. Sollte eine manuelle Beschriftung erfolgen, bieten sich tropf- freie Rundminen dokumentenechter Schreibge- räte an (insbesondere Farbpigmentstifte, Strich- stärke: 0,3-1,0 mm). Bei Objekten, die nicht in eine Sammlungsdose oder -schachtel passen, ist die Anbringung des Sammlungsetikettes mit Hil- fe einer Schnur möglich (Öse im Etikett). Gegen Säuren gepuffertes und Lignin-freies (holzfreies) Papier nach DIN EN ISO 9706 erhöht die Langle- bigkeit der Etiketten um ein Vielfaches. Anschlie- ßend bietet ein dokumentenechtes Weich-PVC- Druckverschlusstütchen umfassenden Schutz vor äußeren Einwirkungen. Die Standortvergabe erfolgt abhängig von dem geowissenschaftlichen Fachbereich nach hierar- chischer Systematik (z.B. Chemismus, Biologie, Herkunft, Stratigraphie) oder mit modernen Ver- fahren (z.B. Barcoding). Das übergeordnete Ziel ist das Bewahren der Sammlungsobjekte und der zugehörigen Infor- mationen über mehrere Generationen hinweg. Darüber hinaus ist die Auffindbarkeit der Objekte nur über ein klar strukturiertes und standardi- siertes Sammlungsmanagement auf lange Sicht realisierbar. Die Nutzbarmachung der Sammlung für Wissenschaft und Kultur wird somit gewähr- leistet. Danksagung Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern, insbesonde- re den Kustoden geowissenschaftlicher Sammlungen der naturkundlichen Museen Berlin, Chemnitz, Gotha, Karlsruhe, Thallichtenberg, Stuttgart und Tübingen für Einblicke in das jeweilige Sammlungsmanagement und die räumlichen Gegebenheiten. Für anregende Hinweise und den harmonischen Drei- klang bedanken wir uns bei D ieter S chreiber und U te G ebhardt . Literatur S trunz , H. & N ickel , E. (2001): Strunz Mineralogical Tables. – Ninth Edition, Chemical-Structural Mineral Classification System, IX, 870 S. S üss , H. (2007): Deutsche Schreibschrift – Lesen und Schreiben lernen. – 111 S; Weltbild Verlag. Internetquellen http://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Downloads/ KLA/positionspapier-alterungsbestaendiges-papier. pdf – Gemeinsames Positionspapier der Konferenz der Archivreferentinnen und -referenten und Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (ARK) sowie der Bundeskonferenz der Kommu- nalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK): Nur Pa- pier nach DIN EN ISO 9706 erfüllt die Voraussetzungen für eine dauerhafte Archivierung von schriftlichem Kul- turgut Hinweise zur Beschaffung von Papier für die öf- fentliche Verwaltung, pdf-Download 27.06.2018. https://translate.google.com/ – Google-Übersetzer, 27.06.2018. https://mineralogicalrecord.com/labelarchive.asp/ – The Mineralogical Record: Biographical Archive, 27.06.2018. Alle verwendeten Namen von Produkten und Dienst- leistungen sind Marken der jeweiligen Firmen und wer- den hier nur im Umfang der Leserinformation genutzt. Beispiel 4. SMNK Außenlager, mehrere Sandsteine in Schrank G111, Schublade 123, Sandsteinschublade 1, Baden-Württemberg, Paläogen SMNK AL G111/123, Sandstein I, Baden-Württemberg: Paläogen (Molassesandstein
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