Carolinea 76

Z immermann & H afner : Heuschrecken im Landkreis Freudenstadt 199 annähernd keine Änderung des Artenspektrums der Heuschrecken im NSG „Alte Egart“ (FDS- 01). So konnten nach rund 20 Jahren immer noch alle 12 Arten festgestellt werden. Durch zusätzliche Erfassungsmethoden konnten zwei weitere Arten, die Gemeine Eichenschrecke und die Laubholz-Säbelschrecke, nachgewiesen werden. 1992 wurde der bereits in den 70er Jahren betrie- bene Kalkmergel-Steinbruch bei Freudenstadt aufgegeben und als NSG „Benzinger Berg“ (FDS-02) ausgewiesen. Dank eines differen- zierten Pflegemanagements sind die ehemaligen Biotoptypen erhalten geblieben und neue haben sich entwickelt. Die Anzahl der 1994 bei B runner et al. erfassten sechs Heuschreckenarten konn- te dadurch auf 12 verdoppelt werden. Rund 20 Jahre später traten Gemeine Sichelschrecke, Südliche Eichenschrecke, Grünes Heupferd, Ge- wöhnliche Strauchschrecke, Feldgrille und Rote Keulenschrecke zusätzlich auf. T reiber (1999) stellte im NSG „Forchenkopf“ (FDS-05) zehn Heuschreckenarten fest. Als Besonderheiten nannte er den Heidegrashüp- fer und die Westliche Beißschrecke, die in den trockenheißen, kurzrasigen und von vegetati- onsfreien Bodenstellen durchsetzten Kalk-Ma- gerrasen lebten. Diese und die anderen Heu- schreckenarten konnten bestätigt werden. Hinzu traten noch die Gemeine Sichelschrecke, die Gemeine Eichenschrecke und die Feldgrille, so dass insgesamt 13 Arten nach rund 20 Jahren nachgewiesen werden konnten. Das NSG „Glaswiesen und Glaswald“ (FDS- 07) umfasst die Aue und die beidseitig anstei- genden Teile der Talflanken entlang des Al- pirsbächle. Seggenrieder, Feuchtwiesen und -brachen sowie Quellmoore säumen den Bach. D orka (1992) stellte 13 Arten fest, merkte aber zugleich an, dass die Laubholz-Säbelschrecke dort vorkommen könnte. Bedingt durch den Kli- mawandel und die verbesserten Erfassungsme- thoden konnten 25 Jahre später in dem Gebiet 18 Arten nachgewiesen werden. Die Laubholz- Säbelschrecke, die Gemeine Sichelschrecke, die Gemeine Eichenschrecke, die Säbeldorn- schrecke, die Große Goldschrecke und der Sumpfgrashüpfer traten hinzu. Eine Art, die Kurzflügelige Beißschrecke, konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Das NSG „Heimbachaue“ (FDS-09) wird vor allem durch den Heimbach mit seiner naturna- hen Talaue geprägt. Beidseits des Bachs grenzt Feuchtgrünland an. Am Osthang befinden sich Magerrasen, die punktuell von Quellbereichen mit Hochstauden oder Feldhecken unterbrochen werden. S charfe & S chlund (1997) erfassten 16 verschiedene Heuschreckenarten, die 20 Jah- re später alle wieder bestätigt werden konnten. Zusätzlich beobachteten wir noch die Gemeine Eichenschrecke und die Säbeldornschrecke. Das NSG „Kugler Hang“ (FDS-11) ist Teil der Neckartalhänge bei Horb und grenzt unmittelbar an den Siedlungsbereich an. Die steilen, felsigen Muschelkalkhänge wurden früher mit Schafen beweidet. Durch die Nutzungsaufgabe wuchsen die Hänge mit Gehölzen zu. Zunächst in Handar- beit und anschließend maschinell stellte man sie wieder frei. 1990 erfassten W olf & W onnenberg insgesamt 11 Arten, die nach 25 Jahren wieder bestätigt werden konnten. Durch die kleinflä- chig angepasste Pflege wurden 2015 und 2016 zusätzlich noch sieben Arten – Punktierte Zart- schrecke, Laubholz-Säbelschrecke, Südliche und Gemeine Eichenschrecke, Heimchen, Waldgrille und Langfühler-Dornschrecke – beobachtet. Im NSG „Osterhalde“ (FDS-12) hat sich das Artenspektrum in den letzten 20 Jahren dank gutem Pflegemanagement kaum verändert ( B runner et al. 1996). Außer dreier zusätzlicher Arten (Laubholz-Säbelschrecke, Südliche Ei- chenschrecke und Westliche Beißschrecke) ist die Artendiversität identisch. Die Waldränder verzahnen sich im NSG „Salz- stetter Horn“ (FDS-13) eng mit den Obstbaum- wiesen, Magerwiesen, Mähwiesen, Weiden und den punktuell auftretenden Quellen mit Hoch- staudenfluren. Durch die vorübergehende Auf- gabe der Beweidung hat sich ein kleinflächiges Mosaik unterschiedlicher Bewirtschaftungstypen ergeben. B eck & S tüber (1999) erzielten 1991 insgesamt 13 Arten, die 25 Jahre später – auf- grund Klimawandel, wechselnder Nutzung und Pflege sowie zusätzlicher Erfassungsmethoden – auf 22 Arten erhöht werden konnten. So lebten dort zusätzlich noch Laubholz-Säbelschrecke, Südliche Eichenschrecke, Gemeine Eichen- schrecke, Waldgrille, Lauchschrecke, Sumpf- schrecke, Große Goldschrecke, Bunter und Weißrandiger Grashüpfer. Z immermann (1992 und unveröff.) stellte im „Wolfachtal mit Seitentälern“ (FDS-19) insge- samt 20 Arten fest. Diese konnten 25 Jahre spä- ter bis auf die Kurzflügelige Beißschrecke wieder bestätigt werden. Klimabedingt und wegen der ergänzten Erfassungsmethodik konnten sechs Arten zusätzlich nachgewiesen werden: Punk- tierte Zartschrecke, Laubholz-Säbelschrecke,

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