Carolinea 76

222 Carolinea 76 (2018) Der Berg besteht geologisch aus Muschelkalk mit Lößauflage und bildet damit eine völlig andere, sich aus der mit Fluss-Schottern gefüllten Rhein­ ebene heraushebende Formation. Untergrund und Exposition bringen eine willkommene Berei- cherung der Flora und Fauna des Stadtgebietes mit sich. Landschaftlich wird der Berg von Streu- obstwiesen, Gärten und landwirtschaftlichen Flä- chen dominiert, es gibt auch Hohlwege und sogar kleinere Felsabbrüche in dem Gebiet. Einige Flä- chen sollen seit Jahren als Flächennaturdenkmal (FND) ausgewiesen werden. Insbesondere Letz- tere weisen eine reiche Insektenfauna und Flora auf. Bei den Schmetterlingen wurde auf dieser gut zweistündigen Exkursion Nemophora metal- lica (3x), fünf Raupen von Zygaena filipendulae , Zygaena ephialtes , Oncocera semirubella (2x), Homoesoma sinuella (2x), Chrysoteuchia culmel- la , Sitocroa verticalis (2x), Thymelicus sylvestris , Ochlodes sylvanus , Papilio machaon , Pieris napi (2x), Boloria dia (4x), Aglais io , Parage aegeria , Coenonympha panphilus , viele Maniola jurtia , etliche Melanargia galathea , Ematurga atomaria (2x), Paracolax tristalis , Thymelicus lineola und Gonepteryx rhami gezeigt. Die botanische Kom- ponente der Exkursion musste leider entfallen, da der Referent A ndreas K leinsteuber krankheitsbe- dingt ausgefallen war. 7. Juli 2017 Die Tier- und Pflanzenwelt in den Baggerseen der Rheinebene Exkursion der Limnologischen Arbeitsgemein- schaft unter Leitung von Prof. Dr. N orbert L eist , in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Neben den alteingesessenen Pflanzen- und Tier- arten gibt es eine zunehmende Zahl an Neubür- gern in den Gewässern der Rheinebene. Arten wie die kanadische Wasserpest sind inzwischen ein fester Bestandteil der Unterwasserwelt, an- dere versuchen gerade, sich einen Platz zu erobern. Auch bei den Muscheln, Krebsen, Fi- schen, Wasservögeln und vielem mehr finden wir immer neue Arten mit unterschiedlichen Aus- breitungstendenzen. So stellt sich die Frage, ob diese eine Bereicherung oder eine Gefahr für un- sere heimischen Gewässer und deren Lebewelt darstellen und wie damit umzugehen ist. Die Tau- cher der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft sammelten im Baggersee Fuchs & Gros Pflan- zen und Tiere, die dann über zwei Stunden lang in Aquarien mit ihren Besonderheiten den Teil- nehmern vorgestellt wurden. 14. Juli 2017 Schmetterlinge und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen Führung von S iegfried D emuth und Dr. R obert T rusch (beide Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Süd- westdeutschland und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Die so genannten Brennen sind hochliegende, trockene und selten überschwemmte Kiesrücken in der Rheinniederung. Die Lebensbedingungen hier sind extrem: Im Sommer erhitzt die Sonne den Boden auf bis zu 70°C, Wasser versickert rasch, Nährstoffe sind rar. Damit kommen nur gut angepasste Pflanzen und Tiere zurecht. Den- noch ist die Flora und Fauna der Brennen reich an interessanten Arten. Seit der Eindeichung des Rheins wurden diese Flächen aber nicht mehr überschwemmt und wuchsen mit Sträuchern und Bäumen zu. Heute sind offene Brennen wie auf Rappenwört eine Rarität in der Rheinniederung. Charakteristische Pflanzen der Rappenwörter Brennen sind z.B. Steppen-Wolfsmilch, Hufei- senklee und Pfeifengras. Diese und viele andere Pflanzen sowie einige Schmetterlinge wurden bei dieser gut zweistündigen Führung vorgestellt. 27. September 2017 Geologischer Stadtspaziergang durch Karlsruhe Führung von Dr. M atthias G eyer (Kooperations- veranstaltung mit Geotourist Freiburg im Ver- lauf dieses etwa zweistündigen geologischen Stadtspaziergangs, der am Haupteingang des Naturkundemuseums startete, wurde zunächst die geologische Lage der Stadt Karlsruhe im nördlichen Oberrheingraben erläutert. Danach wurden anhand ausgewählter Bauwerke ver- schiedene Bausteine der Karlsruher Innenstadt vorgestellt. Neben der jeweiligen Herkunft und Entstehungsgeschichte wurden auch die Eig- nung und eventuelle Sanierungskonzepte ange- sprochen. 30. September bis 1. Oktober 2017 15. Karlsruher Frischpilzausstellung An beiden Tagen zeigte die AG Pilze des Natur- wissenschaftlichen Vereins (PiNK) jeweils von 10.00-18.00 Uhr im Nymphengarten-Pavillon des Naturkundemuseums die jährlich stattfin- dende Frischpilzausstellung. Es konnten rund 300 Arten gezeigt werden. Zusätzlich wurden in einem großen Diorama „Pilze an und bei Fichten“ präsentiert. Wie im vorangegangenen Jahr ver-

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