Carolinea 76

230 Carolinea 76 (2018) 2 Bekämpfung des invasiven Ochsenfroschs ( Rana catesbeiana , Abb. 9-11) Mit Handnetzen wurden bei 24 Tauchgängen in drei Gewässern über 1.000 Quappen gefangen und fachgerecht abgetötet. Die genauen Grö- ßenangaben und Zahlen wurden wie bislang dem Landratsamt Karlsruhe auf der jährlichen Besprechung vorgestellt. Es handelte sich wie- der um Quappen von drei Jahrgängen. Um die Fangdaten besser zu verstehen, werden hier einige Informationen zur Situation des Ochsen- froschs nördlich Karlsruhe gegeben: Die illegale Freisetzung der Art erfolgte vermutlich im Jahr 1996. Bereits 2001 wurden Quappen bei Eggen- stein gesehen und 600 Tiere gefangen. Erst 2012 wurden erneut Quappen gesichtet und gefangen: 2012 .530 Exemplare 2013 .543 Exemplare 2014 1.340 Exemplare 2015 2.042 Exemplare 2016 1.176 Exemplare 2017 >1.200 Exemplare So betrug die Fangquote der Limnologischen AG in den vergangenen sechs Jahren über 6.830 Ochsenfroschquappen verschiedenster Größen. Da der Badische Tauchsportverband unter Lei- tung von Frau H annelore B randt sich ebenfalls an der Aktion beteiligt, ist insgesamt sogar noch eine deutlich höhere Dezimierung der Quappen erfolgt. Dabei haben sich die beiden Taucher- gruppen die Gewässer aufgeteilt. Neben den be- kannten Baggerseen mit Ochsenfröschen wur- den vor allem nördlich von Linkenheim liegende Gewässer auf Frösche und Quappen untersucht – bislang ohne eine weitere Ausbreitung festzu- stellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neu- erdings mit Schusswaffen organisierte Jagd auf die nicht in das hiesige Ökosystem gehörenden Frösche auswirkt. Abbildung 10. Portrait einer Ochsenfroschquappe. Deutlich sind die drei Raspelschienen, ein wesent- liches Bestimmungsmerkmal, zu erkennen. – Foto: U lrich H erold . Abbildung 11. Nach zwei bis drei Jahren ist die Meta- morphose zum Ochsenfrosch abgeschlossen. Als Beu- te wird alles genommen, was sich bewegt und in das Maul passt. – Foto: N orbert L eist . Abbildung 9. Quappen des Ochsenfroschs im Juli im ufernahen Gestrüpp beim Fressen und Sonnen. – Foto: H einz W einmann .