Carolinea 76

Naturwissenschaftlicher Verein 231 3 Neobiota (Abb. 12-14) Erstmals in der Region wurde das Moostierchen Pectinatella magnifica nachgewiesen. Dieser Neobiont stammt aus Nordamerika, und seine auch freischwimmenden Kolonien können ein Kilogramm schwer werden. Besonderes Au- genmerk galt ferner dem Kalikokrebs als einem aggressiv-invasiven Großkrebs, den Schwarz- meergrundeln sowie den Schwebegarnelen und Süßwassermedusen. 4 Botanische Kartierung der Makrophyten (Tab. 1, Abb. 15, 16) Im Berichtsjahr wurde der Baggersee Giesen bei Dettenheim (Koordinaten: 3455473/5446193 Gemeinde Linkenheim-Hochstetten, 99 m NN) mehrmals betaucht. Mit zwei weiteren Tauchgän- gen 2018 wurde eine Artenliste (Tab. 1) erstellt. Die Characeen wurden schwerpunktmäßig von unserem Mitglied F rank P ätzold bestimmt. Ne- ben den 16 Blütenpflanzen ist besonders das reiche Vorkommen der Armleuchteralgen bemer- kenswert. Mit seinen 25 Arten zählt der Bagger- see Giesen zu den artenreichen Gewässern der Region, was durch seine Nähe zum Rhein und Altrhein verständlich wird. 5 „100 Jahre L auterborn “ – Vergleich einer Bodensee-Steilwand unter Wasser Vor 100 Jahren hatte Prof. R obert L auterborn eine Untersuchung zur Unterwasser-Pflanzen- Abbildung 12. Pectinatella magnifica ist eine Moostier- kolonie, die menschenkopfgroß werden kann und im Freiwasser schwebt. Es ist ein Neobiont aus Nordame- rika, der neuerdings in der Region um Karlsruhe anzu- treffen ist. – Foto: Archiv Limnologische AG. Abbildung 13. Der Kalikokrebs ( Orconectes immunis ) kann an den Haarleisten zwischen seinen Scheren gut von anderen Krebsarten unterschieden werden. Er ist ein Neobiont aus Nordamerika und verdrängt derzeit in den Gewässern der Region den schon länger eingebür- gerten Kamberkrebs. – Foto: C harlotte A nzer . Abbildung 14. Die Kesslergrundel ( Ponticola kessleri , Synonym Neogobius kessleri ) aus dem Schwarzmeer- gebiet ist über die Kanäle in den Rhein eingewandert und findet sich zunehmend auch in Baggerseen. – Foto: F rank P ätzold .