Carolinea 76

Naturwissenschaftlicher Verein 233 Taucher interessante Pflanzen und Tiere, die dann in Aquarien am Baggersee ausgestellt wur- den. Neben heimischen Arten wurden insbeson- dere auch Neobiota vorgestellt. Deren Herkunft und Weg zu uns wurden ebenso besprochen wie ihr Einfluss auf die heimischen Gewässer sowie biologische Besonderheiten. Süßwassermedusen und Krebse waren die Attraktionen und regten viele der 38 Teilnehmer an, Details über die Biolo- gie und Ökologie unserer Gewässer zu erfragen. Der Angelsportverein Berg fragte bei uns um eine Begutachtung seines Gewässers an. Am 24. August 2017 betauchten 15 Mitglieder die Uferlinie in 3 m und 7 m Tiefe und stellten eine Li- ste der Wasserpflanzen sowie der beobachteten Tiere zusammen. Eine erste Analyse ergab, dass der See insofern eine Anomalie aufzeigt, als praktisch nur die Art Myriophyllum spicatum , das Ährige Tausendblatt, verbreitet vorkommt; eine Situation, die für einen rheinnahen Baggersee untypisch ist. Die häufigste Fischart war der Son- nenbarsch, ein Neobiont aus Nordamerika. Zur Ursachenfindung wurde eine weitere Begutach- tung vereinbart, die 2018 erfolgt. Ein Angelsport- verein aus dem Bienwald erbat ebenfalls eine Beurteilung der Pflanzen- und Tierwelt des Pan- zergrabens in seinem Gebiet. Am 29. April 2017 beprobten acht Taucher das Gewässer. Eine ge- naue Zustandserfassung war jedoch nicht mög- lich, da der flache Graben so trüb war, dass der Grund lediglich abgetastet werden konnte. Fer- ner wurde für die Gemeinde Grötzingen aus ge- Abbildung 16. Nuttalls Wasserpest ( Elodea nuttallii ) ist an den gezwirbelten Blättern gut von ihrer Schwester- art der Kanadischen Wasserpest ( Elodea canadensis ) zu unterscheiden. Seit zwanzig Jahren verdrängt sie letztere in stehenden Gewässern zunehmend, sodass sich die Kanadische Wasserpest in Fließgewässer zu- rückzieht. – Foto: T homas H ohlfelder . Abbildung 17. Bei der Exkursion am Eggensteiner Baggersee wurde den Teilnehmern auch die Ausrü- stung der Taucher vorgestellt: links H einz W einmann im Trockentauchanzug, rechts I ngo K räutler im Nass­ tauchanzug mit den entsprechenden Geräten. – Foto: Archiv Limnologische AG.

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