Carolinea 76

246 Carolinea 76 (2018) men bei der Sucharbeit der in der Umgebung der Grube Clara liegenden Gruben Sophia, Segen Gottes, Simson (alle 3 in Wittichen), Grube Wen- zel in Oberwolfach und Grube Tannenboden in Wieden. Am 30. September und 1. Oktober führte uns U we B uchem aus Pfinztal zu unserer geologisch- mineralogischen Jahresexkursion in den süd- lichen Vogelsberg und die Wetterau. Mit einer Fläche von insgesamt 2.500 km² ist der Vogels- berg das größte zusammenhängende Vulkange- biet Europas. Es ist ein Vulkangebiet mit vielen einzelnen Eruptionszentren, manche liegen eher peripher, wie z.B. der Burgberg von Friedberg in der Wetterau. Das von Vulkangesteinen bedeckte Gebiet weist eine fast kreisrunde Form mit 60 km Durchmesser auf, in deren Zentrum sich der Ort Laubach befindet. Die Exkursion wurde mit Pri- vat-PKW und Bildung von Fahrgemeinschaften durchgeführt, der Treffpunkt war beim Hotel Son- nenberg in Schotten. Am ersten Exkursionstag hatten wir zuerst eine Führung im Vulkaneum in Schotten. Das Vulkaneum lädt ein zu einer Rei- se durch die Erdgeschichte, in eine Zeit, in der die Vulkane des Vogelsbergs noch aktiv waren. Dann ging es zu den Felsenkellern von Nidda. Di- ese sind frei begehbar und Fundstellen für Zeo­ lithmineralien. Weiter ging es zu einer Führung zum historischen Steinbruch von Michelnau. Das letzte Ziel des Tages war der ehemalige Stein- bruch Maykranz bei Hungen-Langd. Es handelt sich um einen Basaltsteinbruch, der einen impo- santen Querschnitt durch einen ehemaligen Vul- kankrater bietet. Nach einer Führung durch den Steinbruch konnten Zeolith-Mineralien gesam- melt werden. Am zweiten Exkursionstag ging es zuerst zum ehemaligen Steinbruch Gaulsberg. Der Steinbruch erschließt einen im Buntsand- stein steckenden Vulkan-Schlotkomplex mit dick- säuligem Alkalibasalt. Dann ging es zum aktiven Steinbruch Rodenberg bei Ortenberg-Bergheim. Dieser erschließt eine Schlotfüllung, erkennbar am Kontakt zum Nebengestein, der Schlotbrec- cie und der Meilerstellung der Basaltsäulen. Zum Abschluss unserer Exkursion besuchten wir den Glauberg, einem Ortsteil der Gemeinde Glau- burg im Wetteraukreis. Hier werden in einem ehemaligen Steinbruch Lavaströme sichtbar. Die Hochebene des Glaubergs bildet ein fast ebenes Plateau von 800 m Länge und einer Breite von 80 bis 200 m. Diese wurde bereits von den Kel- ten besiedelt. Ausgrabungen sind durch einen archäologischen Pfad erschlossen, es wurden 2 Grabhügel restauriert, und Keltenfunde sind in einem eigens erbauten Keltenmuseum zu be- sichtigen. Im Oktober zeigte E dgar M üller aus Saarwel- lingen seinen Lichtbildvortrag „Die Grube Len- genbach im Binntal und ihre wunderschönen Micromineralien“. Das Binntal im Kanton Wallis in der Schweiz ist eine der mineralreichsten Re- gionen der Alpen und hat aufgrund der vielen hier erstmals oder sogar nur hier gefundenen Arten eine Sonderstellung inne, die es weltweit zu einer der wichtigsten Fundregionen macht. Die Grube Lengenbach wird ausschließlich zur Gewinnung von Forschungs- und Sammlermine- ralien betrieben. Im Oktober berichteten U we B uchem aus Pfinztal und R einhold R oth aus Karlsruhe von unserer Exkursion ins Gebiet südlicher Vogelsberg und Wetterau: Lichtbilder wurden vorgeführt und kommentiert, Microaufnahmen von Mineralien- funden wurden gezeigt. Auch Mineralien- und Gesteinsfunde wurden gezeigt. Autor W erner W urster , Oberlinstraße 7, D-76327 Pfinztal; E-Mail: werner.wurster@hotmail.com

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