Carolinea 76

260 Carolinea 76 (2018) Nicht zuletzt angesichts der prekären Bedin- gungen im derzeitigen Außendepot in Bad Wild- bad benötigt das SMNK für die Auslagerung von Ausstellungsmaterial, aber auch mehrerer Sammlungsbereiche (Geologie, Wirbeltiere, Al- koholsammlung Wirbellose, Botanische Samm- lungen) neue Depotflächen, welche die kura- torisch erforderlichen, museumsspezifischen Bedingungen in puncto Raumklima, Schädlings- monitoring und Sicherheit erfüllen müssen. Ba- sierend auf einem Angebot der Simon Hegele Gesellschaft für Logistik und Service mbH wurde unter Mitarbeit aller Wissenschaftler ein Konzept für die Auslagerung erarbeitet, mit dem Landes- betrieb Vermögen & Bau (V&B), Amt Karlsruhe, abgestimmt und von der Betriebsleitung von V&B in Stuttgart geprüft. Mit der Hoffnung, in absehbarer Zeit die Samm- lungsbedingungen verbessern und die Depots durch Auslagerung entlasten zu können, muss­ ten alle betroffenen Wissenschaftler konkrete Planungen vorlegen. Diese beinhalten selbst- verständlich die Verbindung von weiterer Digitali- sierung der Sammlungen mit dem anstehenden Umzug. Die Digitalisierung der Museumsbestän- de und vieler Abläufe erhielt 2017 eine deutliche Priorisierung durch die Landesregierung. Dies wurde auch an zahlreichen vom Land organisier- ten Veranstaltungen und Workshops deutlich, auf denen Dr. H öfer das SMNK vertrat und die für ihn als Digitalisierungsbeauftragten des SMNK eine erhebliche Vermittlungs- und Konzeptarbeit nach sich zogen und auch zukünftig mit sich bringen werden. Glücklicherweise befasst sich gerade das Referat Zoologie des SMNK bereits seit vie- len Jahren mit der Konzeption und Verwendung von Datenbanken für Sammlungsobjekte und Forschungsdaten sowie mit dem eigentlichen Ziel der Digitalisierung: der Verbesserung der Arbeitsabläufe sowie der Mehrfachverwendung und Mobilisierung der forschungsrelevanten Da- ten des Museums. In diesem Bereich stellt insbesondere das ge- rade begonnene DFG-Projekt „ARAMOB – Se- mantische Anreicherung und Mobilisierung von Daten netzbasierter Repositorien für Taxono- mie und Ökologie der Spinnen“ (www.aramob. de) ein Schlüsselprojekt dar. Erfreulicherweise ermöglicht dieses Projekt neben der Beschäf- tigung der Biologen und Taxonspezialisten Dr. S teffen B ayer und Dr. T homas S tierhof auch die Fortsetzung der Tätigkeit von Dr. F lorian R aub am SMNK, der durch seine IT-Kenntnisse im Allgemeinen und seine langjährigen Datenbank­ erfahrungen im Besonderen ein wichtiger Bera- ter und Diskussionspartner ist. Neben dem sich in der End- und Auswertungsphase befindenden BMBF-Projekt „Edaphobase“ (s. Jahresberichte 2013-2016), in dem bereits die bodenzoolo- gischen Daten des Referats mobilisiert wurden, war das ARAMOB-Projekt im Jahr 2017 der For- schungsschwerpunkt des Referats Zoologie. Erfreuliche Gelegenheit zur Feldarbeit brach- te die Betreuung der Masterarbeit von L aura K astner über Vorkommen und Ökologie der Blockhaldenwolfspinne ( Acantholycosa norvegi- ca sudetica ) im Nordschwarzwald. In Kooperation mit Dr. J örn B use vom Nationalpark Schwarzwald konnten Frau K astner und Dr. H öfer umfang- reiche und wertvolle Daten zu der bisher wenig bekannten Art sammeln. Da unerwartet viele Tiere in allen 13 untersuchten Blockhalden ge- fangen werden konnten, steht auch ausreichend Material für eine genetische Studie in Kooperati- on mit dem Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg zur Verfügung. Außerdem wurden in den verwendeten Bodenfallen weitere, in Baden-Württemberg seltene und interessante Arten gefunden, die zur Kenntnis der Spinnen- fauna im Nationalpark bzw. im Nordschwarzwald beitragen. Mit solchen besonderen Funden in der Spinnensammlung des SMNK hat sich ins- besondere auch der wissenschaftliche Volontär T obias B auer befasst, dabei viele Daten in Diver- sity Workbench geprüft, korrigiert und angerei- chert, außerdem erste interessante Nachweise bereits publiziert. Daneben hat er gemeinsam mit D aniela W arzecha , wissenschaftliche Volon- tärin im SMNK-Referat Entomologie, und in Zu- sammenarbeit mit dem Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe ein Projekt für seine Promotion entwi- ckelt, das sich mit der Artenvielfalt der Spinnen und Rüsselkäfer in unterschiedlich gepflegten Grünflächen im Stadtgebiet Karlsruhes befasst. Erste Feldarbeiten wurden bereits durchgeführt und ein Antrag auf Förderung gestellt. Der Taxonomie von südamerikanischen Spring- spinnen aus Aufsammlungen von Dr. H öfer und Dr. M anfred V erhaagh hat sich weiterhin Dr. S tef - fen B ayer gewidmet. Im Rahmen des ARAMOB- Projekts entwickelt er dazu in enger Zusammen- arbeit mit Dr. R aub und Dr. S tierhof , den Partnern am Staatlichen Museum für Naturkunde Stutt­ gart (SMNS) und den Entwicklern von Diversity

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