Carolinea 76

S taatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 263 Insekten (außer Schmetterlingen, Wespen, Bie- nen und Ameisen), mit einer Reise nach Papua- Neuguinea die dritte Phase seines DFG-finan- zierten Forschungsprojekts über die Evolution der Rüsselkäfergattung Trigonopterus starten. Er besuchte dabei hauptsächlich die Provinz Milne Bay mit den Inseln Fergusson und Normanby so- wie die Nordhänge von Mount Wilhelm im zen- tralen Hochland von Papua-Neuguinea. Dabei wurden zahlreiche Exemplare gesammelt, die zum großen Teil der Wissenschaft noch unbe- kannt sind. Die Bearbeitung und Publikation die- ser Aufsammlungen wird einige Jahre benötigen. Dabei sollen auch die optimierten Arbeitsabläufe helfen, die er im Molekularlabor des SMNK eta- bliert hat: Es wurde eine neue, verlässliche und kostengünstige Methode zur DNA-Extraktion mithilfe von paramagnetischen Nano-Kügelchen („ solid phase reversible immobilisation “, SPRI) etabliert. Zum Jahresende konnte ein Fragment Analyzer angeschafft werden, mit dem die Quali- tät von DNA-Proben bzw. Sequenzierbibliotheken beurteilt werden kann. Von mehr als 80 Käfer­ arten wurden bereits solche Bibliotheken herge- stellt und einer „Schrotschuss“-Sequenzierung zugeführt. Mit diesen Daten konnten vollständige oder nahezu vollständige mitochondriale Ge- nome zusammengesetzt werden. Ein Datensatz von Vertretern der Attelabidae (blattrollende Rüs- selkäfer) soll deren Stammesgeschichte klären und wird bald publikationsfähig sein. Ein weiteres Projekt, bei dem µCT-Techniken und Gesamt­ genom-Sequenzierung kombiniert werden, wur- de in Zusammenarbeit mit Dr. T homas van de K amp (KIT) begonnen. Erste Ergebnisse sind sehr er- mutigend. Neben einigen kleineren Publikationen über die Taxonomie der Rüsselkäfer konnte eine Analyse der Biogeographie der Gattung Trigo- nopterus publiziert werden, mit dem Fokus auf Neukaledonien. Die dort vorkommenden zahl- reichen Trigonopterus -Arten gehören zu zwei un- terschiedlichen Gruppen, die jeweils unabhängig diese Insel erreichten. Eine der beiden Gruppen hat sich besonders stark in zahlreiche, jeweils kleinräumig verbreitete Arten aufgespalten. Mit „Naturschutzorientierten Untersuchungen an Bläulingen im Bereich von Jagst und Kocher“ konnte in dem von Dr. R obert T rusch geführten Ressort Schmetterlinge im Jahr 2017 ein neues Abbildung 14. Blick in das Wirbeltiermagazin des SMNK. – Foto: D. W arzecha .

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