Carolinea 76
266 Carolinea 76 (2018) volvierter Behörden mit den Hymenopterologen des Museums sowie Prof. Dr. A ndreas M artens und Diplom-Biologe K arsten G rabow von der AG Neobiota der Pädagogischen Hochschule Karls- ruhe, um für solche Fälle eine entsprechende Handlungs- und Dokumentationskette zu erar- beiten. Städtische Lebensräume lagen auch im Fokus von referatsübergreifenden Felderhebungen der wissenschaftlichen Volontäre D aniela W arzecha (Entomologie) und T obias B auer (Zoologie). Vor dem Hintergrund des Artenrückgangs in Feld und Flur und der zunehmenden Bedeutung ur- baner Lebensräume als Rückzugsort vieler Tiere gingen sie der Frage nach, wie artenreich die städtischen Grünflächen in Karlsruhe sind und welche Faktoren die Artenzusammensetzung der Wiesen beeinflussen. Hierfür wurden sowohl Daten eines 15 Jahre alten Gutachtens ausge- wertet als auch insgesamt 32 Standorte in der Stadt näher untersucht. Das Projekt fand in Zu- sammenarbeit mit dem Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe statt, mit dessen Mitarbeitern erste Er- gebnisse bereits im Herbst bei einem betriebsin- ternen Workshop diskutiert werden konnten. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, Forschungser- gebnisse mit den ausführenden Behörden in ge- eignete Pflegemaßnahmen für einen möglichst optimalen Schutz der städtischen Diversität umzusetzen. Auf der gemeinsamen Jahresta- gung der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) und der British Ecological Society (BES) mit 1.500 Teilnehmern im belgischen Gent konnten diese Ergebnisse im Dezember 2017 zudem einem breiten wissenschaftlichen Publikum präsen- tiert werden. Wie sehr das SMNK damit am Puls der Zeit ist, zeigte sich im selben Monat, als die Fraktionen Grüne und CDU einen Änderungs- antrag zum Entwurf des Staatshaushaltsplans für 2018/2019 einbrachten, damit zusätzliche Mittel zur Stärkung der Wissenschaftskommu- nikation zur Verfügung gestellt werden, um die Forschungen zum Thema Biodiversität, insbe- sondere zum Insektensterben und den daraus resultierenden ökologischen und ökonomischen Folgen, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Abbildung 17. SMNK-Vivariumsleiter J ohann K irchhauser taucht ins große Korallenriffbecken, um den neuen Blau- punktrochen bei seiner Ankunft vor „Kalli“, dem Hai, zu schützen.
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