Carolinea 76

S taatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 291 Der langjährige geowissenschaftliche Präparator W olfgang M unk trat am 1.4.2017 in den Ruhe- stand. Daraus resultierten sowohl personelle als auch räumliche Veränderungen. T im N iggemeyer konnte als geowissenschaftlicher Präparator fest eingestellt werden. Das ehemalige Büro Munk (Raum 1.12) wird neu eingerichtet und zu einer weiteren Werkstatt umgestaltet, um die beengte Arbeitsplatzsituation zu entlasten. Der Schwerpunkt der Arbeiten in der Geowis- senschaftlichen Präparation (C. B irnbaum , T. N iggemeyer , B. S täblein ) lag auf dem Formen- und Modellbau sowie der Restaurierung von Sammlungsstücken für die beiden großen Son- derausstellungen „Amerika nach dem Eis“ und „Flusspferde am Oberrhein – wie war die Eiszeit wirklich?“. Für die Ausstellung „Amerika nach dem Eis“ wurden Formen und Abgüsse der Stoß- zähne für den dort gezeigten Schädel von Mam- muthus primigenius hergestellt und montiert. Die originalen Stoßzähne wurden restauriert und in der Quartärsammlung verwahrt. Darüber hinaus wurde eine Rekonstruktion der Grabungssituation in Rancho La Brea/Kalifornien gebaut und eine frühzeitliche menschliche Fährte aus Cuatro Ci- enegas/Mexiko dargestellt. Die aus Mexiko ange- lieferten Modelle eines Stegomastodon und eines Glyptodon mussten ausgebessert und aufgestellt werden (C. B irnbaum , T. N iggemeyer , B. S täblein ). Weitere Leihgaben und Fossilien aus der Quartär- sammlung des SMNK wurden für die Ausstellung überarbeitet, gereinigt und konserviert. Zahlrei- che Exponate für die Ausstellung „Amerika nach dem Eis“ wurden vorbereitet, montiert und für die Ausstellung aufgebaut. Ein Schädel eines Alliga- tor mississippiensis wurde koloriert (B. S täblein ). Nicht zuletzt wurde für diese Ausstellung zum ers- ten Mal eine Replik (Unterkiefer eines Pekaris) im 3-D-Druck-Verfahren hergestellt (S. S tinnesbeck ) und koloriert (B. S täblein ). Im Anschluss an den Aufbau der Ausstellung „Amerika nach dem Eis“ begannen die vorbe- reitenden Arbeiten für die Große Landesaus- stellung „Flusspferde am Oberrhein – wie war die Eiszeit wirklich?“. Hierfür wurde das beein- druckende und noch mit dem Oberschädel ver- bundene Geweih eines Riesenhirsches Megalo- ceros giganteus aus der Quartärsammlung des SMNK aufwendig restauriert. Außerdem wurde eine Winterschlafhöhle für Murmeltiere gestal- tet (C. B irnbaum , T. N iggemeyer , B. S täblein ), und Leihgaben wurden abgeholt. Neben den Arbeiten für die Sonderausstellun- gen wurde ein 2016 geborgener Stoßzahn eines Mammuthus trogontherii konserviert und mon- tiert. Er wird nun in der Quartärsammlung des SMNK aufbewahrt. Eine im Besitz der Univer- sität Tübingen befindliche, wertvolle historische Skelettmontage eines Smilodon fatalis wurde in Tübingen demontiert und am SMNK zu großen Teilen abgegossen. Dazu wurden zahlreiche Formen hergestellt, die sich nun zusammen mit den Abgüssen im Besitz des SMNK befinden (C. B irnbaum , T. N iggemeyer , B. S täblein ). Für die Ausstellung im Heid´schen Haus in Mauer bei Heidelberg wurde ein Abguss eines Schneide- zahns des Flusspferdes Hippopotamus amphi- bius koloriert (B. S täblein ). Außerdem wurden ein Skelett von Australopithecus afarensis sowie Abgüsse eines Ludodactylus sibbicki und eines Protorosaurus speneri koloriert, die nun für Aus- stellungen zur Verfügung stehen (B. S täblein ). 6.2 Abteilung Biowissenschaften 6.2.1 Referat Botanik Gefäßpflanzen-Sammlung (S. L ang ): Im Ge- fäßpflanzenherbar wurde eine weitere größere Aufräumaktion durchgeführt. Alle Schränke wur- den mit einem Sicherheitsstaubsauger durch- gesaugt, der belastete Stäube ohne Staub­ aufwirbelung aufnehmen kann. Dazu wurden alle Schränke sukzessive geleert, die Belege vorsichtig entnommen und direkt nach dem Putzvorgang wieder an ihren ursprünglichen Aufbewahrungsort gebracht ( A. F rick , S. H el - mich , M. M ayer , K. S eemayer ). Die Gänge wurden vollständig geräumt. Alle Schränke sind nun wie- der frei zugänglich. Weiterhin wurde der Boden intensiv gereinigt. Nicht sortierte Belege wurden bis zur weiteren Bearbeitung geordnet in Kisten verpackt. Ebenso wurde der Vorraum gereinigt und weiter aufgeräumt ( S. H elmich , M. M ayer , K. S eemayer ) . Zahlreiche Herbarbelege der Samm- lung G rossmann wurden aufgezogen ( A. F rick , S. H elmich , M. M ayer , L. S chmidt , K. S eemayer ). Es wurde eine Anfrage bearbeitet. Moos-Sammlung (S. L ang ): Das Moosherbar konnte einen bedeutenden Zugang an Moo- sen durch den Ankauf der Sammlung S iegel aus Dresden verbuchen. Die Sammlung enthält viele Belege aus Osteuropa und der Mongo- lei. Die Aufarbeitung der Moosproben aus dem Nachlass von G. P hilippi wurde weitergeführt, wobei bisher unbearbeitete Belege bestimmt,

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