Carolinea 76

T reiber : Historische Lössterrassen des Kaiserstuhls 73 tischen Gründen in Hanglagen betrieben wurde, dürfte der Beginn der Terrassierung spätestens in dieser Zeit begonnen haben. Die Fluktuation der Terrassennutzung und nach- folgenden Nutzungsaufgabe wird durch Litera- turdokumente und die aktuelle Untersuchung deutlich. Im Bereich des Lilientals wurden 1857 in den erneut nutzbar gemachten Terrassen sehr viele historische Rebmesser gefunden und Ru- dimente von Rebpfählen neben hundertjährigen Eichen, die auf früheren, intensivenWeinbau hin- weisen. Auf den bewaldeten Terrassen wurden auch viele Hundert kleine Hufeisen ( von B abo 1860 ) gefunden, die zierlichen Pferden oder wahrscheinlicher Maultieren zugeordnet werden. Maultiere eignen sich besonders beim Ziehen von Pflügen auf schwierigem Gelände, dies wird heute noch in anderen Terrassenlandschaften Südeuropas praktiziert (vgl. Abb. 16). Dies erklärt auch die Entwicklung tiefer Hohlwege angren- zend an die Terrassen, über die die Lasten ab- Abbildung 16. Bewirtschaftung von Terrassen mit dem Maultier wurde historisch auch im Kaiserstuhl betrie- ben (Quelle: https://c.pxhere.com/photos/85/07/plow_ mule_labrador_work_break_rustic_traditional-790083. jpg!d). Abbildung 17. Terrassierte Weinbergslandschaft bei Oberbergen im Gewann Kähner. – Foto: R. T reiber .

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