Carolinea 76

S chmidt : Hautflügler (Hymenoptera) in einem Garten in Heidelberg-Neuenheim 87 poidea) sind Eiparasitoide von Insekten, seltener von Spinnen. Die gesamte Entwicklung erfolgt im Wirts-Ei, aus dem die Wespchen schließlich schlüpfen. Die Cheloninae (Braconidae) legen ihre Eier in Schmetterlingseier hinein. Die Wespenlarven entwickeln sich aber erst in den Raupen. Die Raupe wird umgebracht, nachdem sie ihren Ver- puppungskokon gesponnen hat. Die Diplazontinae (Ichneumonidae) im Gar- ten sind Parasitoide von Blattläuse fressenden Schwebfliegen-Larven (Syrphinae). Diplazon lae­ tatorius legt seine Eier in Schwebfliegeneier mit voll entwickelten Embryonen, seltener in frisch geschlüpfte Larven. Erst wenn die Schwebflie- gen-Larve erwachsen ist, wird sie umgebracht, und die Schlupfwespe verpuppt sich im Pupari- um des Wirtes. Alle Aphidiinae (Braconidae) sind Endopara- sitoide von Blattläusen. Von den meisten Arten werden mittlere Entwicklungsstadien der Blatt- läuse bei der Eiablage bevorzugt. Die erwach- senen Larven der meisten Aphidiinae beißen ein Loch durch die Unterseite der Blattlaus und kle- ben diese mit Speicheldrüsensekret an der Fut- terpflanze fest, dann verpuppen sie sich in einem gesponnenen Kokon im Inneren der Blattlausmu- mie. Die Arten der Gattung Praon verlassen den toten Wirt und heften ihren Verpuppungskokon direkt an die Futterpflanze. Weibchen von Alloxysta victrix ( Charipidae , Cy- nipoidea) können von Aphidiinen befallene Blatt- läuse erkennen und legen ihr Ei durch die noch lebende Blattlaus in die Aphidiinen- Larve hinein. Diese wird erst umgebracht, wenn sie ihren Ver- puppunskokon in der Blattlausmumie gesponnen hat. Alle Proctotrupidae im Garten sind solitäre oder gregäre Parasitoide von Käfer-Larven. Die Eier werden meist in junge Larven abgelegt. Die Proctotrupiden-Larven beenden ihre Entwick- lung aber erst in den erwachsenen Wirtslarven. Abbildung 8. Anthophora plumipes ♂ (Apidae). KL = 14-15 mm. Die Frühlings-Pelzbiene nutzt die Nisthilfen wie Anthidium manicatum (Abb. 7) nur zum Schlafen und zum Schutz vor Nässe und Kälte. Die ♂♂ sind kenntlich an der gelben Gesichtszeichnung und den verlängerten Mittelbeinen mit langen Haarfransen. Die ♀♀ sind meist dunkler bis fast ganz schwarz. Die polylektische Biene nistet in der Erde, bevorzugt in Steilwänden, Abbruchkanten und Trockenmauern.

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