Carolinea 77

K ögel : Wasserkäfer und -wanzen als Fressfeinde von Stechmückenlarven 15 des Weichholz-Auenwaldes . In diesen beiden Gewässertypen entwickeln sich die meisten Stechmückenlarven, und man kann dort die typi- schen Hochwasserarten wie Rhantus consputus oder Hydrochara caraboides finden. Ursprünglich war geplant, bei der Auswertung zwischen perennierenden (vor allem Weiher und Tongruben) und temporären Gewässern (vor al- lem Schluten und Druckwassertümpel) zu unter- scheiden. Das wurde aber rasch fallen gelassen, weil zum einen teilweise in den bei Hochwasser überfluteten Rand- bzw. Uferbereichen von Dau- ergewässern Bekämpfungsmaßnahmen statt- finden. Man könnte also keine vergleichenden Rückschlüsse („bekämpft“ und „unbekämpft“) über den Einfluss von solchen Maßnahmen auf die Fauna ziehen. Zum anderen sind die Auen im Überschwemmungsbereich ein dynamisches System. Typische temporäre Gewässer stehen bei Hochwasser oft in Verbindung mit Dauerge- wässern. Und Gewässer, die in einem Jahr stän- dig Wasser führen, können bereits im nächsten Jahr trocken fallen. Gleichwohl soll damit nicht ausgedrückt werden, dass es keine Unterschiede in der Besiedlung der genannten Gewässertypen gäbe. Die vier Untersuchungsgebiete werden im Folgenden kurz vorgestellt. Sie sind in der Karte (Abb. 1) far- big markiert. 2.1 Brühl Es handelt sich um ein Überschwemmungsgebiet mit etlichen perennierenden Gewässern im Na- turschutzgebiet Schwetzinger Wiesen-Edinger Ried (NSG 2.077). Die den Rhein begleitenden Sammelstellen liegen zwischen 49.4035 und 49.3960 N (Mündung Leimbach), in den Jahren 1979-1982 inklusive einiger noch weiter südlich gelegener Sammelstellen, bis 49.3917 N (Koller- fähre). Alle Koordinaten in Grad Dezimal. Abbildung 2. Typische Gewässer für die Entwicklung von Stechmückenlarven sind die temporären Schluten, die sich überwiegend auf dem Pegelniveau der Teichbinsen- und Schilf-Zone befinden. Die Abbildungen 2, 3 und 4 veranschaulichen das langsame Austrocknen einer häufig besammelten Schlute im Untersuchungsgebiet Brühl im Jahr 2015. Aufnahme vom 30. Juni 2015. – Alle Fotos: F. K ögel .

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