Carolinea 77

20 Carolinea 77 (2019) Gegenständen (Holz, Steine, Pflanzen) wurden notiert und ausgewertet. Die halbquantitative Beprobung einer Sammel- stelle dauerte meist etwa eine Stunde, sodass ein repräsentativer Querschnitt der Arten ge- wonnen werden konnte. Die Häufigkeit der Ar- ten wurde am Ende jeder Aufsammlung mit ca. 20-30 Schöpfproben bzw. Kescherzügen nach folgendem Schema eingeordnet: selten 1 oder 2 Exemplare (während der gesamten Sammelzeit) vereinzelt bis 5 Exemplare (während der gesamten Sammelzeit) regelmäßig taucht in den Proben immer wieder auf (insgesamt mehr als 5 Exemplare) häufig in nahezu jeder Probe ein oder mehrere Exemplare gemein Massenvorkommen mit meist zahlrei- chen (über 5) Tieren pro Schöpfprobe Insbesondere in den Jahren 1979-1982 fanden viele Aufsammlungen nicht halbquantitativ statt. Um in jedem Zeitraum eine genügend große An- zahl an Sammeldaten zu erhalten, wurden des- halb auch die qualitativen Funddaten berücksich- tigt. Zudem zeigte sich, dass 1979-1982 deutlich weniger Aufsammlungen zur Auswertung zur Verfügung standen als 2015-2017 (wenn man je- weils drei Sammeljahre heranzieht), nämlich 42 (zu 73). Deshalb wurde aus der Vergangenheit ein viertes Jahr (1979) mit hinzugenommen, so- dass das Verhältnis nun bei 50 Aufsammlungen (1979-1982) zu 73 (2015-2017) liegt. Neben diesem Verhältnis ist das Verhältnis der halbquantitativen zu den qualitativen Aufsamm- lungen interessant. Es lag 1979-1982 bei 19 zu 31, in den Jahren 2015-2017 bei 59 zu 14 (je- weils halbquantitativ zu qualitativ). Die Bestimmung der Arten erfolgte möglichst im Freiland. Nur bei Arten, bei denen dies nicht möglich war, wurden die Tiere konserviert und später bestimmt. Genauso wurde mit untypi- schen Exemplaren jener Arten vorgegangen, die üblicherweise im Freiland bestimmt wurden. Bei großen Arten wurden manchmal auch nur Beleg- fotos im Freiland gemacht (Abb. 12). Durch dieses Vorgehen wurde versucht, die Ein- griffe in die Natur so gering wie möglich zu hal- ten, gleichzeitig aber auch ein umfangreiches, aussagekräftiges Datenmaterial zu erhalten. Was dies in der Praxis bedeutete, mögen folgen- de beiden Beispiele verdeutlichen. Die Rhantus -Arten zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Neben den beiden in der Folge genannten Arten, wurden vom Verfasser R. su­ turalis, R. frontalis und R. exoletus in der Ober- rheinebene nachgewiesen. Aber insbesondere die oft am gleichen Fundort vorkommenden R. consputus und R. latitans sind im Freiland nicht immer eindeutig zuordenbar. Solche Tiere wurden mit ins Labor genommen, die Häufig- keitsangaben allerdings anhand der im Freiland klar erkannten Exemplare gemacht. Abbildung 11. Mit dieser Plastikschale wurden bei al- len Untersuchungen die Proben geschöpft und die Ke- scherfänge ausgewertet. Abbildung 12. Große Arten wurden im Freiland be- stimmt, teilweise Belegfotos vor Ort angefertigt und die Tiere dann wieder frei gelassen. Hier der Gelbrand­ käfer Dytiscus circumflexus.

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